1. Reicht die Rente noch für Weihnachtsgeschenke?

    Ver.di führt interessante Gespräche vor dem Mehrgenerationenhaus / Vorgesehene Maßnahmen noch nicht ausreichend

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    RINTELN (ste). Der Rintelner ver.di Ortsverein überraschte das Publikum der Rintelner Fußgängerzone mit einer Aktion zum Thema Rente in und vor der Mehrgenerationenhütte des Adventszaubers. Die von der Politik verfügte Absenkung des Rentenniveaus führt mehr und mehr dazu, dass Rentner entweder mit Grundsicherung aufstocken oder weiterarbeiten, wenn es geht. Das durchschnittliche Rentenniveau hat sich von 1985 bis heute von etwa 57 auf 48 Prozent verringert. Auch der Mindestlohn schützt vor Altersarmut nicht. Selbst wer Vollzeit beispielsweise als Friseurin, Putzfrau, Verkäuferin, Fahrer mit niedrigen Verdiensten arbeitet, wird im Alter arm sein. Die Rente ist Spiegelbild des Erwerbslebens - aus geringen Einkünften im Erwerbsleben werden geringe Renten im Alter. Zugleich reißt das mit der privaten Altersvorsorge begründete Absinken des Rentenniveaus Lücken in der Altersvorsorge, weil in Zeiten von Niedriglohn, prekären Arbeitsbedingungen und im Umfeld einer andauernden Niedrigzinsphase der Aufbau einer privaten Rente für das Alter vielfach nicht nur unmöglich, sondern auch höchst unattraktiv ist.

    Die von der Politik aktuell vorgesehenen Maßnahmen zur Verbesserung der Erwerbsminderungsrente und zur Angleichung der Renten Ost-West und die in Aussicht gestellten Maßnahmen zur Sicherung und Stabilisierung des Rentenniveaus sind aus Sicht von ver.di zu begrüßen, aber nicht ausreichend. Hans Jürgen Niemeier vom Ortsverein Rinteln weiß: "Es ist sozialpolitisch nicht tragbar, wenn ein Beschäftigter mit einem durchschnittlichen Monatseinkommen von 2.400 Euro nach 30 Jahren Beitragszahlung unter Berücksichtigung des aktuellen Rentenwertes mit 610 Euro Rente in der Grundsicherung landet. 30 Jahre Erwerbsleben sind wegen des späteren Berufseintritts, unterbrochenen Erwerbsbiografien unter den derzeitigen Arbeitsbedingungen bestimmter Berufszweige sowie Zeitarbeit eine durchaus realistische Perspektive. Da führt das erhöhte Renteneintrittsalter bei einer vorzeitigen Berentung wegen der dann erfolgenden Kürzung auch zu keinem anderen Ergebnis." Die Aktion führte am Samstagnachmittag zu einer Anzahl von interessanten Gesprächen, bei denen die Gewerkschaftsforderungen diskutiert wurden. Jeder Gesprächspartner bekam zum Abschluss des Gesprächs eine Karte mit Aussagen zu Rentenansprüchen bei unterschiedlichen Einkommenssituationen ausgehändigt.Foto: ste

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