RODENBERG (jl). Einen besonderen Ohrenschmaus hat die "Kulturkirche in St. Jacobi" den Besuchern in ihrer zweiten Auflage serviert. Noch während des Genusses entfaltete er einen träumerischen Beigeschmack, gewürzt mit einer großen Portion Entspannung zum Zurücklehen am dritten Adventssonntag. Rund einhundert Zuhörer waren in das Gotteshaus gekommen, um das für seine hohe Qualität bekannte Kammerorchester Langenhagen live zu erleben. Sie wurden nicht enttäuscht. Gut zwei Stunden lang brachte es ein hochwertiges Programm zu Gehör.
Seit mehr als 30 Jahren musizieren engagierte Amateure aller Altersgruppen in dem Ensemble. Seit 1999 leitet es Bernd Kaudelka. Das erprobte Zusammenspiel war greifbar, über den Köpfen der Gäste entleerte sich eine harmonische Klangwolke. Das stimmgewaltige i-Tüpfelchen setzte Sopranistin Ute Engelke auf, die dem Orchester zur Bach-Kantate "Mein Herze schwimmt im Blut"über eine halbe Stunde ihre glasklare Stimme lieh. Dass die Berufsmusikerin aus Hannover kurzfristig für die erkrankte Solistin nach nur einer anderthalbstündigen Probe eingesprungen war, hörte niemand. Die Leistung perfekten Einklangs honorierte das Auditorium mit langanhaltendem Applaus, Pastor Ralf Janßen mit einer Flasche "Rodenberger St. Jacobustropfen". Als weitere Solisten des stimmungsvollen Abends brillierten Boris Alexander Schmitz an der Violine zu Bachs Violinkonzert sowie Sabine Lauer am Violoncello zum Konzert für Cello, Streicher und Basso Continuo (Antonio Vivaldi) und zur "Weihnachtssinfonie" (Francesco Manfredini). Bei letzterer stachen zudem Elisabeth Lohmeyer und Mathias Perl (Violinen) heraus. Aber auch Bachs berühmte Choräle "Jesus bleibet meine Freude" und "Schafe können sicher weiden" ließ das Orchester in der Jacobikirche erklingen. Ebenso das "Weihnachtskonzert" aus der Feder des italienischen Barockkomponisten Arcangelo Corelli. Das nächste "Kulturkirche"-Event steht übrigens am 5. März 2017 mit der Ausstellungseröffnung "Vier Mal allein und ein Mal zugleich" an. Und: Pünktlich zur zweiten Veranstaltung ist die Internetseite www.kulturkirche-rodenberg.de mit vielen Informationen online gegangen. Foto: jl