1. Digital kann ja jeder

    Modelleisenbahn-Verein und Schul-AG zeigen ihre Arbeiten

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    RODENBERG (tr). Eindrucksvolle Berg- und Stadtlandschaften sind am vergangenen Wochenende in der IGS Rodenberg zu sehen gewesen. Der "Verein der Modelleisenbahn-Freunde Hannover-Land" stellte dort unter anderem Nachbildungen von realen Teilstrecken in der Schweiz aus - ein Alpenpanorama in der Schulaula, Maßstab 1:87. Die Schüler der Modelleisenbahn-AG, die es mittlerweile seit 30 Jahren gibt, steuerten ebenso selbstgebaute Modelle bei. Auch war ein Modell des Lauenauer Bahnhofs zu sehen. Mit dem Unterschied, dass die Süntelbahn im Nachbau noch reger ihre Runden dreht. Als Bauplan dienten dafür vor allem Fotos - fantasievolle Welten entstehen daraus. Denn die individuelle Kreativität kommt, aller Inspiration aus der Realität zum Trotz, bei den Modellbauern nicht zu kurz. "Bei jedem einzelnen Stück kann man seiner Fantasie freien Lauf lassen", sagt Wolfgang Grünwald, der Vorsitzender der Modelleisenbahn-Freunde ist. Wenn er von seinem Hobby spricht, spricht Grünwald von "Modulen" und "genormten Kopfstücken", von "H0m-" und "Spur N-Anlagen". Man merkt den Modellbauern ihre Begeisterung an. Sie haben sich über die Jahre ein großes fachliches Wissen angeeignet: In Modellierung, Gestaltung und Elektronik stecken unzählige Stunden Arbeit. Unter teils meterhohen, aus Gips oder Pappmaché geformeten Landschaften liegen noch mehr Meter an Kabeln. Die gesamte Steuerung läuft analog. "Digital kann jeder", sagt Grünwald. Klar: Man will auch nach dem Bau noch Spaß mit dem Werk haben, das Steuerpult eigenhändig bedienen. Da bleibt das Ergebnis nicht einfach dem Computer überlassen. Besonders bemerkenswert ist auch der Detailreichtum der Modelle: Städte und Landschaften sind belebt. Die Beleuchtung, selbst Blaulicht an Polizei- und Krankenwagen, funktioniert auf Knopfdruck. Ebenso sich drehende Windräder und Hubschrauberrotoren. Und dazwischen gehen überall millimetergroße Menschen ihrem Alltag nach, wie eingefroren in der Zeit. Den Figuren wird die Zeit recht egal sein, für den Modellbahn-Verein ist sie aber ein Problem. Denn Jugendliche haben immer weniger davon, oder aber sie nutzen sie anders. "Wir stehen wie viele Vereine leider vor großen Nachwuchsproblemen", sagt Grünwald. 14 Mitglieder habe man derzeit noch, vor allem Technikbegeisterte, Bahnfans. Einmal die Woche treffen sie sich zum Bauen, Fachsimpeln und Diskutieren in ihrem Clubheim in Barsinghausen-Langreder. Viele der Modelle, die dabei entstehen, sind zweimal im Jahr öffentlich zu sehen. Damit soll natürlich auch Interesse bei Nicht-Modellbauern geweckt werden. Oft geschieht das in Kooperation mit Schulen - denn dort ist die Chance am größten, den Nachwuchs für das vielseitige Hobby zu begeistern. Foto: tr

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