BAD NENNDORF (jl). Sie hatte gedacht einen vorweihnachtlichen Abend mit altbekannten Boulefreunden zu verbringen – bis ihr Vater an der Seite des stellvertretenden Samtgemeindebürgermeisters Friedrich Varwig vor die versammelte Mannschaft trat. Spätestens als Thomas Volpini sagte, er sei stolzer "Meister-Papa", wussten die Anwesenden, was ihnen da zwischen der Suppe und dem Buffet ihrer Weihnachtsfeier im Grandhotel Esplanade serviert wurde: die Ehrung ihrer Doppelmeisterin Daniela Volpini. Denn die 28-Jährige ist nicht nur amtierende Stadtmeisterin. Sie gewann die Frauenmeisterschaft des Deutschen Pétanque-Verbandes in Sankt Wendel (Saar). Am 24. und 25. September setzte sie sich mit Birgit Schüler (TuSG Wiedensahl) und Lea Mitschker (VFPS Osterholz-Scharmbeck) gegen 63 weitere Dreierteams durch, darunter mehrfache deutsche und europäische Meister. Sieben Siege waren für den Titel notwendig, das Finale entschied das Trio um Volpini mit 13:6 eindeutig für sich.
In Waltringhausen aufgewachsen und bei den Boulefreunden Bad Nenndorf "groß" geworden, lebt Volpini heute in Haste und lässt ihre Kugeln für die TuSG Wiedensahl rollen, mit der sie gerade in die Regionalliga aufgestiegen ist. Ihr Vater formulierte es augenzwinkernd so: "Sie ist einfach zu gut für uns." Weil eine ihrer Sieger-Boulekugeln kaputt gegangen war, hatte der Vater ein besonderes Präsent für seine völlig überraschte Tochter im Gepäck: den Kugelsatz von der ersten Bad Nenndorfer Stadtmeisterschaft vor 17 Jahren. "Mit denen hat es angefangen, die darfst du jetzt wieder haben", sagte Thomas Volpini. Mit dem Erfolg der jungen Boulerin kann sich aber nicht nur die Familie brüsten. "Die Samtgemeinde Nenndorf bekommt ihre erste Deutsche Meisterin", freute sich Varwig. Der stellvertretende Samtgemeindebürgermeister attestierte Volpini unermüdlichen Trainingseinsatz, die erforderliche Konzentration, Kraft und Kondition sowie die Fähigkeit, Niederlagen wegzustecken. Und: "Man kann auch mal ein bisschen Glück haben", so Varwig.Foto: jl