STADTHAGEN (gr). Am vergangenen Mittwoch ist der Förderverein des Kreiskrankenhauses Stadthagen zu einer letzten Versammlung zusammen gekommen. Vor dieser Versammlung sollten aber noch einmal Spenden an das Krankenhaus gehen. Der Förderverein, der seit nun 23 Jahren Geld für das Krankenhaus zur Verfügung stellt, überricht zwei neue Geräte an die Ärzte. Darunter befinden sich ein "theraKair" und ein Billirubinmessgerät. Der "TheraKair" erleichtert die Arbeit der Pflegerinnen massiv. Angeschlossen an einen Schlauch wird es mit einer Matratze verbunden, die unter dem Gewebe mit Luftkammern ausgestattet ist. Durch den Kompressor wird mal in der einen, mal in der anderen Kammer Luft zugeführt und wieder abgesaugt. Die Matratze ist mehr oder weniger in Bewegung. Roman Grabowski, Leiter der Medizin-Technik im Krankenhaus, sagt: "Durch diese Luftkammern bewegt sich der Körper, während er liegt, sodass es nicht mehr zum Wundliegen kommen kann." Die Anschaffung hat den Förderverein rund 8.500 Euro gekostet. Das zweite Geräte könnte auch das alte Modell eines Mobiltelefons sein. Das Billirubinmessgerät, oder auch "Billi-Blitzer" genannt, misst den Billirubingehalt im Blut bei Neugeborenen.
Kinder kommen meist mit einem etwas gelblichen Hautfabton auf die Welt. Dieser verflüchtigt sich mit der Zeit. Mit dem Messgerät kann der Gehalt im Blut des Kindes bestimmt werden und zudem festgestellt werden, ab wann sich eine zu hohe Menge Billirubin im Kreislauf eines Kindes befindet. "Mithilfe dieses Geräts müssen wir den Kindern kein Blut mehr abnehmen, also keine Nadeln mehr einsetzen", sagt der Ärztliche Direktor Lutz Dammenhayn. Das Gerät wertet die Werte selbst aus und kann sie mithilfe eines Scans des Patientenarmbandes auch sofort in die Patientenakte übertragen. Die Krankenhaus-Geschäftsführung, vertreten durch Bettina Geißler-Nielsen, und die Ärztliche Leitung, Lutz Dammenhayn, bedanken sich beim Förderverein recht herzlich für diese großzügige, und, zu ihrem Bedauern, letzte Spende des Vereins. Damit hat der Verein in diesem Jahr 13.440 Euro für die Geräte ausgegeben. Insgesamt, auf die 23 Jahre verteilt, hat der Verein um den Vorsitzenden Wilhelm Söhlke, 330.000 Euro an das Krankenhaus weitergegeben. Manches ist durch die Mitgliedsbeiträge zusammengekommen, anderes durch Spenden. Dies hat dem Krankenhaus enorm geholfen, sich vor allem technisch weiterzuentwickeln. "Diese ehrenamtliche Arbeit ist immer sehr wichtig für uns gewesen, ohne Ihre Unterstützung wäre so einiges nicht möglich gewesen", sagt Bettina Geißler-Nielsen und bestätigt dem Verein damit die jahrelange Arbeit. Im Anschluss erfolgte die letzte Mitgliederversammlung dieses Jahres und des Vereins. Denn die beiden Liquidatoren Wilhelm Söhlke und Reimund Suda haben auf Beschluss der vorangegangenen Versammlug im Januar die Auflösung des Vereins bis zum 31. Dezember eingeleitet. Da bald das neue Klinikum in Vehlen öffnet und drei Krankenhäuser unter einem Dach vereint werden, werden keine drei Fördervereine mehr benötigt. "Die Arbeit ist unumstritten wichtig, aber drei sind zwei zu viel", meint Wilhelm Söhlke. Derzeit gibt es noch keine konkreten Planungen für einen neuen Förderverein oder Freundeskreis, allerdings ist dies durchaus vonseiten der Geschäftsleitung erwünscht. Söhlke hofft, auch einige Ehrenamtliche aus Stadthagen in den Reihen wiederzufinden. Eine Fusion der Vereine hat nicht geklappt. Foto: gr