1. Ausstellung gegen das Phänomen "Komasaufen"

    Ratsgymnasium verfolgt ein Präventionsprojekt zu Alkohol und Drogen / "Bunt statt Blau"

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    STADTHAGEN (gr). Man hört und liest immer wieder davon: Jugendliche landen mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus. In manchen Fällen muss ihnen sogar der Magen ausgepumpt werden. Eine Erklärung dafür ist das Komasaufen, also so lange sehr schnell viel hintereinander trinken, bis das Bewusstsein und wenig später auch der Körper aussetzt. Das Ratsgymnasium Stadthagen hat mit einer Ausstellung von Dienstag bis Freitag auf dieses Thema hingewiesen. Ganz besonders, weil gerade Jugendliche gern mal in den Genuss von Alkohol kommen, obwohl sie dies noch nicht dürften. Aber der Reiz des Verbotenen und die Neugier weichen schnell einer Erkenntnis: man ist betrunken.

    Schüler beschäftigen sich in der Initiative "Bunt statt Blau" künstlerisch mit dem Thema Alkohol. Es ist eine Präventionsarbeit, die hier geleistet wird. "Die meisten Bilder, die wir hier an einer großen Stellwand aufgebaut haben, bilden ab, wie Menschen mit und ohne Alkohol leben", erzählt Marion Winkler von der DAK-Krankenkasse. Auf der bunten Seite sind die Menschen fröhlich, gesund und sehen vital aus, die blaue Seite zeichnet das gegenteilige Bild. Das blaue Farbton steht in jedem Bild für den Zustand des "Blauseins", wenn zu viel Alkohol konsumiert wurde. Das Thema wurde im Kunstunterricht mit aufgegriffen, die Lehrerin Theresa Papendick gab das Projekt der Kasse an ihre Schüler weiter. Bis zum geforderten Termin konnten allerdings nur zwei Schülerinnen ihre Kunstwerke vollenden. Julia Jagosz und Aurelia Beimel (beide 10. Klasse) sind mit ihren Arbeiten bis in den niedersächsischen Vorentscheid gekommen. Für den ersten Platz des Landes und somit für den Bundesentscheid hat es nicht gereicht. Dennoch werden die Bilder zusammen den Landessiegern dieses Jahres mit in der Schule ausgestellt. Marion Winkler betont, dass sie sehr stolz auf die Werke der beiden jungen Künstlerinnen ist. "In die engere Auswahl zu kommen, ist schon ein großer Erfolg und vielleicht ein Ansporn, auch im nächsten Jahr wieder am Wettbewerb teilzunehmen." Schulleiterin Angelika Hasemann fügt außerdem an: "Ich freue mich ebenfalls sehr, dass ihr es mit euern beiden Bildern so weit geschafft habt. Wenn man bedenkt, wie viele Kinder und Jugendliche schon früh zur Flasche greifen, leistet ihr hervorragende Präventionsarbeit." Rund 2.300 niedersächsische Jugendliche landen jährlich mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus. Der Trend ist rückläufig, aber immer noch beunruhigend hoch. Allerdings, das zeigt eine Studie, in Regionen, wo vermehrt Aufklärungsarbeit zu Alkoholmissbrauch geleistet wird, treten diese Fälle seltener auf als in Gegenden, wo kaum Präventionsarbeit betrieben wird. Die Elternvertreter vermuten, dass dies in Stadthagen unter anderem mit den Kunstwerken, die nun zum zweiten Mal ausgestellt werden, zusammenhängt. "Die Bilder sind sehr intensiv und kretiv gemalt worden und haben zudem jeweils eine ganz persönliche Note erhalten. Sie transportieren erfolgreich die Nachricht, das der Genuss von Alkohol schlecht für den Körper ist und im schlimmsten Fall zum Tod führt." Foto: gr

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