1. Wer wird Träger des neuen Kindergartens?

    Nach Bewerbervorstellung: Ausschuss kann keine Empfehlung aussprechen

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    BAD NENNDORF (jl). Den geplanten Vier-Gruppen-Kindergarten im Hohefeld soll ein Träger hochziehen. Nur welcher, das steht noch in den Sternen. Denn ohne die Empfehlung eines Namens endete die jüngste Jugendausschusssitzung – nach dreieinhalb Stunden Konzeptpräsentation und Fragerunde. Die Entscheidung fällt ohnehin der Samtgemeindeausschuss am 1. Dezember. Vorgestellt hatten sich nacheinander die Klax Niedersachsen gGmbH und die Impuls Soziales Management GmbH. Bei einem ersten nicht-öffentlichen Auswahlverfahren war das Christliche Jugenddorfwerk Deutschland (CJD) als Bewerber ausgeschieden.

    Während Klax ein eigenes teiloffenes Bildungskonzept in den Fokus stellte, preschte Impuls mit Skizzen, Bildern und einer bereits konkreten Vorstellung vom neuen Kindergarten "im Einklang mit der Natur" samt Sauna vor. Die Einrichtung setzt auf verschiedene Elemente etwa aus der Emmi Pikler- oder Waldpädagogik. Die Kneipp-Zertifizierung der Kita Bahnhofstraße, die mit in den Neubau ziehen wird, soll erhalten bleiben. Dem Anspruch sahen sich die potenziellen Träger mit ihren Anliegen jeweils gewachsen. Beide sprachen eine Bestandsgarantie für die Kitagebühren aus. Auch die acht Erzieher der Kita Bahnhofstraße würden sie zu mindestens denselben Bedingungen übernehmen. Die Gehälter würden sich jeweils am Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst orientieren. Die Bedeutsamkeit eines Qualitätsmanagements wurde in beiden Präsentationen deutlich. Wobei Anwesende bei der Klax die Einbindung der Eltern als unzureichend und das Konzept als ein zu "festgeschriebenes System" werteten. Für Nachfragen sorgten die abweichenden Zahlen. Klax zeigte zwei Varianten. Das Impuls-Angebot mit einem errechneten Zuschussbeitrag von 585.000 Euro pro Jahr liegt noch deutlich über der großzügigeren Klax-Version (490.000 Euro) –"obwohl die Eckdaten bei dem Mitbewerber besser sind", brachte es Schmidt auf den Punkt. Unter anderem kalkulierte Impuls bei annähernd gleichen Baukosten mit einer kleineren Fläche, einer Fachkraft weniger und einer längeren Abschreibung. Unterm Strich ergibt sich für die Samtgemeinde pro Kindergartenplatz und Monat eine Zuschussdifferenz von 80 Euro. Die Impuls-Vertreter beriefen sich auf den "Worstcase", der ihrer Kalkulation zugrunde liegt: "Was anderes können wir Ihnen da nicht anbieten, wir sind ein Träger, der nicht zurückfordert." "Erschlagen von den Fakten" plädierten Katrin Hösl und Sigmar Sandmann (beide SPD) für fraktionsinterne Beratungen. Sie mahnten vor einer verfrühten Empfehlung. Eine womöglich andere Entscheidung im SGA führe zu einem "intransparenten Super-GAU". Die Haltung traf den Tenor. Damit fällt die Trägerwahl ohne Empfehlung und hinter verschlossenen Türen im SGA am Donnerstag. Foto: jl

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