1. Ruhig mal wieder zu 
Fuß zum Bäcker gehen

    Rückenschmerzen: Experten geben Einblicke und Tipps

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    Mit Dr. Hartmut Hasert, Dr. Thido Wunder, Jörg Schmelzer und Florian Volkmann hatten sich renommierte Fachleute eingefunden, die die vielschichtige Thematik unter verschiedenen Blickwinkeln betrachteten. Vergangenes Jahr suchten 36,7 Millionen Patienten, fast jeder zweite Deutsche, wegen Rückenschmerzen einen Arzt auf. Hasert, Arzt für Chirurgie, Unfallchirurgie und Sportmedizin am Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Stadthagen, verwies unter anderem auf die Schwierigkeiten bei den Untersuchungen: "Für Rückenschmerzen kann es vielfältige Ursachen geben. Am wichtigsten ist für uns, neurologische Erkrankungen auszuschließen." Die Beschwerden können beispielsweise entstehen, wenn Menschen sich zu wenig bewegen. Daher befindet Hasert: "Aus dem Homo sapiens, wie er vor Millionen Jahren existierte, ist mittlerweile ein Homo sedens geworden." Haserts Theorie vom "Homo sedens" griff Florian Volkmann auf. Der Physiotherapeut rät dringend zur Bewegung, allerdings zur richtigen: "Es ist nicht jede Art von Sport oder Bewegung gesund, wenn man Probleme mit der Bandscheibe hat. Das Brustschwimmen sollte man etwa unterlassen." Als banal erscheinende Maßnahmen nennt er: "Es sind die kleinen Dinge, die der Prävention von Bandscheibenproblemen dienen. Zum Beispiel sollte ich zu Fuß zum Bäcker gehen, anstatt einen Kilometer Auto zu fahren." Auf die verschiedenen Möglichkeiten, die bei der Behandlung bestehen, verwies Wunder, Leitender Oberarzt in der Unfallchirurgie und Orthopädie am Klinikum Schaumburg: "Grundsätzlich ist es immer eine Entscheidung zwischen konservativer und operativer Methode." In manchen Fällen komme eine Operation gar nicht in Frage, sagt der Mediziner: "Etwa wenn Patienten unter Herzerkrankungen leiden." Aus einer anderen Perspektive betrachtete Jörg Schmelzer das Thema. Der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Oberarzt an der Burghof-Klinik Rinteln, beschrieb die mentalen Auswirkungen: "Irgendwann dreht sich alles nur noch um den Schmerz des Patienten." Das Gehirn sei dabei das einzige Organ, in dem der Patient solche Gefühlsregungen empfinde. Durch die starke Fokussierung des Betroffenen auf die Beschwerden könne auch dessen unmittelbares Umfeld, Familie, Partner, Freunde und Bekannte in Mitleidenschaft gezogen werden. Das Publikum, angeregt von den Ausführungen der Experten, nutzte die Gelegenheit, um persönliche und allgemeine Fragen vorzubringen. Vonseiten der Ausrichter, der Schaumburger Nachrichten, des Schaumburger Wochenblatts und des Agaplesion-Konzerns war man zufrieden. Astrid Teigeler-Tegtmeier, Pflegedienstleiterin des Klinikums Schaumburg, sagte: "Wir haben eine gut besuchte Veranstaltung mit vier interessanten Vorträgen erlebt." Text: ano/Foto: fwi

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