RINTELN (ste). Auch in diesem Jahr meldeten sich wieder deutlich weniger Jugendliche bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern als Bewerber für eine Ausbildungsstelle, auf der anderen Seite stieg die Nachfrage bei den Betrieben. Der Trend der jungen Menschen geht klar zu den weiterführenden Schulen und einem höheren Bildungsabschluss. "Doch hier ist es wichtig, dass es individuell auf die Jugendlichen passt und eine duale Ausbildung auch gute berufliche Einstiege darstellt", weiß Cornelia Kurth als Leiterin der Geschäftsstellen Rinteln und Stadthagen der Arbeitsagentur Hameln. Der Ausbildungsmarkt entwickelt sich zugunsten der Ausbildungssuchenden und auch die Prognose für die Zukunft sieht die duale Ausbildung als gleichwertige Option für gute berufliche Chancen. Damit verfestigt sich der Trend, dass Ausbildung für die Personalbeschaffung der Unternehmen zunehmend an Gewicht gewinnt. Bei einer Auswahl von 380 Ausbildungsberufen lässt sich bei fast jeder Eignung der richtige Beruf finden, weiß Matthias Voges, Berufsberater und stellvertretender Teamleiter der Berufsberatung der Arbeitsagentur Hameln. Und eine Ausbildung ist dann ja auch keine "Einbahnstraße". Unzähliche Weiterbildungsmöglichkeiten und sogar ein Studium ohne Abitur ist nach vielen dreijährigen Ausbildungsberufen möglich. Doch trotz des gestiegenen Lehrstellenangebotes bekamen nicht alle suchenden Jugendlichen einen Ausbildungsplatz. 19 unversorgte Bewerber im Landkreis Schaumburg bekamen keinen Ausbildungsplatz, aber auch 58 Stellen blieben unbesetzt, weil Angebot und Nachfrage nicht in Einklang gebracht werden konnten. Besonders schwer haben es nach wie vor das Handwerk und das Hotel- und Gaststättengewerbe. Neue Wege geht die Agentur für Arbeit da bereits seit einigen Jahren mit dem Tag der Ausbildung. Im September fand dieser mit großem Erfolg zum sechsten Mal im Brückentorsaal statt. So kamen auch Caroline Cremer, die vor fünf Jahren den Betrieb "Altes Zollhaus"übernommen hat, und Vivian Michel, die jetzt eine Ausbildung zur Hotelfachfrau begonnen hat, zusammen. Vivian Michel begann nach dem Abitur 2013 ein Freiwilliges Soziales Jahr im Kindergarten, anschließend jobte sie im Einkaufsmarkt an der Kasse. Während dieser Zeit bewarb sich Michel ohne Erfolg auf gestalterische Ausbildungsberufe. Im Brückentor am Tag der Ausbildung traf sie dann auf den Stand von Caroline Cremer. Beide entschieden sich nach einem lockeren Gespräch für ein Probepraktikum und Vivian Michel gefiel der Beruf so sehr, dass sie gerne dort die Ausbildung begann. Foto: ste
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Nicht für jeden jungen Menschen muss immer ein Studium sein
Duale Berufsausbildungen bieten gute Chancen zur Weiterbildung
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