RINTELN (km). Zum achten Reformations-Empfang des Kirchenkreises konnte Superintendent Andreas Kühne-Glaser im Ratskellersaal jetzt rund 100 Gäste begrüßen, darunter auch Bürgermeister Thomas Priemer und Landrat Jörg Farr. Im besonderer Blickpunkt standen dabei das bevorstehende Luther-Jubiläumsjahr - und die Präsidentschaftswahlen in den USA.
Zu "Begegnung und Gespräch mit Musik und Hörnchen" waren die Teilnehmer dabei wieder nach dem Zufallsprinzip bunt gemischt auf zehn Tische verteilt worden. Für den Redebeitrag sorgte diesmal Dr. Petra Bahr, die im April vom Kirchensenat der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers zur neuen Landessuperintendentin des Sprengels Hannover gewählt wurde und ihr Amt am ersten Februar 2017 antreten wird. Bei seiner Begrüßung konnte Andreas Kühne-Glaser nicht umhin, sich über den neuen amerikanischen Präsidenten Donald Trump zu äußern - "den wir alle noch Anfang des Jahres schmerzlich belacht haben". Er hat Dinge gesagt, "die den Werten unserer westlichen Demokratie widersprechen", sich gegen Behinderte und Einwanderer ausgesprochen und "rassistische und sexistische Statements von sich gegeben, die einen fassungslos machen". Der "Fixstern der neuen Rechten", so Kühne-Glaser, greife den liberalen Konsens der westlichen Welt an". Wer aber habe diesen Mann gewählt? - Möglicherweise jene zunehmende Zahl von Menschen, die niemand mehr auf dem Schirm habe - nicht einmal die Meinungsforscher. Selbstkritischer Kommentar des Superintendenten: "Ich habe schon lange die Befürchtung, dass wir einen Teil der Menschen abhängen - vielleicht weil wir sie mit unserer Art von Kommunikation nicht erreichen." - Auch Referentin Dr. Petra Bahr fühlte sich bemüßigt, sich zu der amerikanischen Präsidentschaftswahl zu äußern. In eher moderater Form: Sie sei als überzeugte "Transatlantikerin" zunächst der Ansicht, "dass wir von den Amerikanern wahnsinnig viel lernen können - und dass wir den Amerikanern letztlich unsere Demokratie zu verdanken haben. Außerdem habe die Welt "schon viele Präsidenten kommen und gehen sehen". "Wir Europäer", analysierte Dr. Petra Bahr, "reagieren auf den neuen Präsidenten ebenso apokalyptisch wie wir auf den letzten messianisch reagiert haben". Foto: km