1. Bürger sind enttäuscht von Gemeindeverwaltung

    Einige offene Fragen zum MGH-Bau / Warum von der Stadt aufs Land? / "Keine Kritik am Projekt an sich"

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    SEGGEBRUCH (wa). "Es geht hier um ein Projekt wo das Miteinander gefördert werden soll – mit uns hat aber niemand einen Versuch für dieses "Miteinander" gestartet", sagt Gerhard Sievert. Sie fühlen sich vor vollendete Tatsachen gestellt: Fabian Killer, Gerhard, Marion und Oliver Sievert sowie Eckhard und Sabine Bartels. Sie hatten sich mit knapp 30 weiteren Einwohnern an Bürgermeister Jörn Wittkugel mit Fragen zum Projekt "Mehrgenerationenhaus" (MGH) gewandt. "Wir sind ganz klar nicht gegen das Projekt MGH sondern einfach enttäuscht darüber, dass man uns nicht schon vorher über die Planungen informiert hat", sagt Killer. Konkret geht es den Anwohnern darum, alle möglichen Fallstricke im Vorfeld ausgeräumt zu wissen: "Woher kommen die 3,7 Millionen für diesen Bau?", fragt Sabine Bartels. Was sei denn, wenn zwischendurch etwas schief gehe und mit dem MGH plötzlich ein sozialer Brennpunkt geschaffen werde – oder gar eine Bauruine dort stehe? Wie wird sichergestellt, dass die Gemeinde Seggebruch nicht für etwaige Folgekosten aufkommen muss? "Wir sind hier Steuerzahler, was für Kosten kommen auf uns zu?", fragt Gerhard Sievert. Jörn Wittkugel habe diese Fragen nicht zufriedenstellend beantworten können. Hinzu kommt: Baulärm über mindestens zwei bis drei Jahre und schwere Maschinen, die durch die Tempo-30-Zonen des Ortes fahren. "Ich mache mir da Sorgen um meine kleine Tochter", sagt Oliver Sievert als direkter Anwohner an das ausgewählte Grundstück. "Uns wurde gesagt, dass Grundstück sei auf Wunsch des Vereines ausgewählt worden. Das zweite mögliche Grundstück sei gar nicht in Erwägung gezogen worden – das geht so einfach nicht", sagt Fabian Killer. Die Bauweise des 2 bis 3 Stockwerke hohen Gebäudes mit Flachdach füge sich zudem nicht ins Ortsbild der Gemeinde ein. "Eine Umplanung, damit es sich optisch an unsere Gemeinde anpasse, wäre schon mal ein Schritt", sagte Killer weiter. Er mache sich auch Sorgen um das gerade erst erbaute Regenwasserrückhaltebecken, dass im Falle des Baus unterdimensioniert wäre. "Die Felder sind bei Starkregen immer überflutet und die Anwohner haben dort oft die Keller voll. Dann wurde umsonst in diese Maßnahme investiert", sagt Killer. Die Bürgerinitiative wundert sich über die plötzliche Umplanung von der Stadt aufs Land zu gehen. "MGHer werden immer in Städten gebaut, Seggebruch ist landwirtschaftlich geprägt", so Killer. "Unter welchen Gesichtspunkten ist der Standort ausgewählt worden?" Sabine Bartels sieht den Naturschutz gefährdet: "Wir haben auf dem Grundstück mehrere Rehherden, die dort grasen." Es gebe weder einen Bebauungs- noch Flächennutzungsplan für das Grundstück an der Cronsbruchstraße/In den Zäunen. Ganz klar sei der Intiative, dass nicht der Verein dafür Sorge zu tragen habe, die Bürger zu informieren, sondern die Gemeindeverwaltung beziehungsweise Jörn Wittkugel als Bürgermeister. "Wir kritisieren dieses Verhalten und nicht das Projekt an sich", betont Killer. Er sehe darin eine Verheimlichung zum Vorteil des Kommunalwahlkampfes. Am Montag, 14. November, 19.30 Uhr, treffen sich die Bürger zur offiziellen Gründung der Bürgerinitiative im Feuerwehrhaus, Cronsbruchstraße 20. Jeder ist willkommen. Foto: wa

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