STADTHAGEN (mh). "Ich bin happy, dass der Markt weitergeführt wird, die Mitarbeiter übernommen werden und die Kunden ihre Einkaufsstätte behalten", erklärt ein sichtlich gelöster Holger Schulz. Mit Leib und Seele hat er den Edeka-Markt Tietz seit 36 Jahren geführt, nun hat er die Nachfolger für das traditionsreiche Geschäft am Markt präsentiert.
Aus dem Feinkosthaus und Reformhaus Tietz wird ab kommenden Januar Edeka Böhne. Inhaber wird Michele Böhne, sein Bruder Pascal Böhne übernimmt die Marktleitung. Zum 1. Januar übergibt Holger Schulz das Geschäft. Eine kleine Umbauphase ist geplant, bevor die beiden Brüder Anfang Januar ihre Version des Traditionsgeschäftes präsentieren – und die baut auf die erfolgreiche Arbeit von Holger Schulz auf. "Der Markt bleibt vom Charakter ein inhabergeführtes Einzelhandelsgeschäft", versichert Michele Böhne. Es sind große Fußstapfen, in die sie treten, sind sich die Brüder bewusst. Schützenhilfe erhalten sie von Holger Schulz persönlich. "Sie haben bewiesen, dass sie was können", lobt er. Existenzgründer Michele Böhne ist seit mehr als 16 Jahren bei der Edeka tätig und aktuell Marktleiter einer Filiale in Petershagen. Pascal Böhne hat ebenfalls bei der Edeka angefangen und gelernt und ist derzeit noch als Verkaufsleiter in einem Weinvertrieb tätig. An Kundenfreundlichkeit, Service und Waren-Qualität wollen sie festhalten. Darüber hinaus soll der Obst- und Gemüsebereich ausgebaut werden, das Sortiment vergrößert werden und die Backabteilung deutlich aufgewertet werden. Zudem können sich die Kunden auf eine Salatbar freuen. Der Lieferservice soll weiter ausgebaut werden und eine Fotostation sowie ein Kopierer in den Markt integriert werden. Zudem werden regionale Lieferanten aus Stadthagen und der Umgebung in das Sortiment aufgenommen. Das Reformhaus-Angebot wird ersetzt durch eine große Auswahl an Alnatura-Produkten. "Derzeit gibt es zwei Interessenten, die ein Reformhaus in der Fußgängerzone planen", verriet Holger Schulz. Ein halbes Jahr dauerte die heiße Phase der Nachfolger-Suche, bei der es Untersetzung vom Edeka-Konzern gab. "Mich haben immer wieder Kollegen angerufen und gesagt: Tietz muss weiterleben!", blickt der Kaufmann zurück. Er weiß um die Wichtigkeit eines Lebensmittelgeschäfts in der Innenstadt. "So ein Geschäft bringt Frequenz auf den Marktplatz." Im kommenden Jahr wird er sich mit der Abwicklung seines Geschäfts beschäftigen. Darüber hinaus freut sich Holger Schulz auf das Plus an Freizeit. Einkaufen wird er selbstverständlich bei seinen Nachfolgern, von deren Erfolg er ziemlich überzeugt ist. "Sie sehen besser aus und können auch mehr", sagt er augenzwinkernd. Foto: mh
