1. Neuer Standort für das Häuschen?

    Wetterschutz soll nun an der Ecke Ellernhof stehen / Probefahrt am Montag

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    POHLE (al). Spätestens am 21. November soll das demontierte Buswartehäuschen in der Pohler Lindenstraße wieder stehen. Das ist das Ergebnis einer turbulenten Ratssitzung, die schon von ihrem Termin her außergewöhnlich war: Sie fand am Abend des letzten Tages der zu Ende gehenden Wahlperiode statt. Doch ob dies tatsächlich eine Lösung ist, zeigt sich erst am kommenden Dienstag – bei einer Probefahrt der Schaumburger Verkehrsgesellschaft (SVG).

    Die Sitzung hatte die SPD eingefordert, weil der bereits im Juni demontierte Wetterschutz für die Schulkinder immer noch auf einem Anhänger auf seine neue Verwendung wartet. Ein neuer Standort war schon länger im Rat diskutiert worden. Die Entscheidung erging aber erst, als die Nutznießerin der Verlegung, die Landwirtsfamilie Baumgart, zur Kostenübernahme bereit war. Wie berichtet, stand das 1999 von der örtlichen Landjugend errichtete Gebäude über den Versorgungsleitungen für einen Bauplatz. Doch aus dem einmütig gefassten Beschluss, bei dem auch Eigentümer und Ratsherr Jens Baumgart zustimmte, wurde nichts. Wie Bürgermeister Jörg Hupe jetzt vor dem Rat einräumte, habe zwar bei einem Ortstermin am 9. Juni Jens Baumgart erneut zugestimmt. Doch bald darauf habe es im Juli eine Eingabe des Landvolkverbands sowie im Oktober ein "anwaltliches Schreiben der Familie" gegeben. Vertreter der SPD-Fraktion kritisierten Hupe scharf: "Wir sind nicht informiert worden", klagte Sprecher Rainer Helbig. Sein Fraktionskollege Ralf Wilkening drohte mit der Kommunalaufsicht: "Der Bürgermeister hat Beschlüsse unverzüglich auszuführen", zitierte er das Kommunalverfassungsgesetz: "Diese unsägliche Verzögerung grenzt schon an eine Unverschämtheit." Der Beschluss sei rechtmäßig, die von Hupe zitierten Eingaben seien "alles nur nettes Beiwerk". Dagegen wandte sich Zuhörer Jürgen Baumgart in einem lauten Zwischenruf und erklärte, dass sein Sohn Jens das Haus nicht an die beschlossene Stelle setzen werde. Der Betroffene war wegen einer Urlaubsreise selbst nicht anwesend.Erregt verlangte Wilkening von Hupe, der zunehmend nach Worten suchte, ein sofortiges Handeln nach altem Beschluss. "Nun komm mal wieder runter", beschwichtigte CDU-Sprecher Eberhard Hasler sein Gegenüber, räumte aber zugleich ein: "In der Sache hast du ja recht." Wilkening ließ nicht locker: Jetzt müssten Taten folgen. "Dann gebe ich meinen Ehrenbürgermeister zurück", fauchte Baumgart in einem weiteren Zwischenruf. "Erpressung", kommentierte daraufhin ein Ratsherr. Unterdessen berichtete Hupe von einem weiteren Ortstermin, bei dem ein alternativer Standort an der etwa 30 Meter entfernten Einmündung zum Ellernhof erkundet worden sei. "Das hätte man schon früher diskutieren können", warf Gemeindedirektor Jürgen Bock ein. Helbig staunte: "Da höre ich wieder etwas zum ersten Mal." Wilkening fragte nach: "Der Bürgermeister weiß das seit 14 Tagen. Warum erfährt der Rat das erst heute?" Nach einer Sitzungsunterbrechung stimmte die SPD dem neuen Standort zu – mit dem terminierten Ultimatum. Doch das könnte an der SVG scheitern, da die Busse ihre bisherige Schleife andersherum fahren müssten – durch den engen Kurvenradius in Höhe der Einmündung Schulstraße. Wilkening hat deshalb schon gedroht: "Spielen die nicht mit, bleibt es beim alten Beschluss." Dann scheint neuer Ärger vorprogrammiert. Foto: al

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