Augustdorf (lam). Wer den Keller unter der Grundschule "In der Senne" zum ersten Mal betritt, kommt aus dem Staunen nicht heraus: Bäuerliche Gerätschaften, eine detailgetreu eingerichtete Wohnung, die komplett erhaltene Einrichtung eines Friseursalons und eine Schusterwerkstatt, Werkzeuge und Hobelbänke, alte Nähmaschinen, Bienenkörbe und Spielzeug, unzählige Fotos und Dokumente füllen den ehemaligen Luftschutzraum, den der Heimatverein Augustdorf zum "Heimatkeller" umfunktioniert hat. Alle zwei Jahre öffnet der Verein die Sammlung für alle Interessierten, veranstaltet einen "Tag der offenen Tür". An die 500 Besucher nutzten diesmal die Gelegenheit zu einer Reise in die Vergangenheit der Sennegemeinde. Sammlungswart Rüdiger Niehues koordiniert Führungen, auch für Kindergartengruppen und Schulklassen, nimmt Exponate entgegen, kümmert sich gegebenenfalls um deren Restaurierung. Dabei kann er auf ein rundes Dutzend Mitstreiter bauen. "Wir haben jetzt die Filmvorführanlage aus dem ehemaligen Kino des Soldatenheims / Haus Senne originalgetreu wieder aufgebaut und die Puppenecke aufgefrischt", so der Sammlungswart. "Ein echter Hingucker bei den großen Gerätschaften ist auch die restaurierte Zwei-Mann-Säge." Besonders stolz ist Niehues auf eine 100 Jahre alte holländische Draisine. Zu den Kuriositäten zählt eine mobile Hebammen-Waage. Insgesamt kümmert sich der Heimatverein um rund 2.500 Exponate, die Augustdorfs Geschichte erleb- und begreifbar machen. In der Aula der Grundschule ließen sich die Besucher Kaffee und selbst gebackenen Kuchen schmecken. Die Veranstaltung gab sogar den passenden Rahmen für ein Klassentreffen ab. Iris Diekmann: "Es kommt häufiger vor, dass anlässlich von Diamant- und Goldkonfirmationen Führungen durch den Heimatkeller gebucht werden. Viele der Jubilare erkennen sich auf den alten Fotos wieder. Für gemeinsame Erinnerungen gibt es wohl kaum einen geeigneteren Ort." Wer den "Tag der offenen Tür" verpasst hat, kann in Absprache eine individuelle Führung buchen. Auch Schulen und andere Institutionen sind willkommen. Zudem ist der Heimatverein Augustdorf noch auf der Suche nach weiteren Exponaten für den Heimatkeller. "Wenn sie einen konkreten Bezug zu Augustdorf aufweisen, sind sie für uns natürlich besonders wertvoll", betont Sammlungswart Rüdiger Niehues. Erreichbar ist er unter (05237) 7459. Der "Tag der offenen Tür" findet auch künftig alle zwei Jahre statt. "An diesem bewährten Rhythmus wollen wir festhalten", kündigt Diekmann an. Und sie gibt einen weiteren Termin des Heimatvereins Augustdorf bekannt: Die Mitglieder treffen sich am 18. November zur Jahresabschlussfeier im Bürgerzentrum.
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Sammlung ermöglicht Zeitreise
Heimatverein Augustdorf ist stolz auf seinen "Heimatkeller"
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