REGION HANNOVER/WUNS-TORF (gi). Wie im Vorjahr haben 2016 exakt 51 Storchenpaare Nester in der Region Hannover bezogen, wenn auch mit deutlich schlechterem Brutergebnis. Nur 76 Junge (2015: 102) wurden aufgezogen. Bezogen auf alle Paare hat es damit 1,49 Junge pro Paar gegeben. "Dieser Wert liegt deutlich unter dem langjährigen Mittel von 1,8 Jungen", erläutert Dr. Reinhard Löhmer, Naturschutzbeauftragter für die Weißstorchbetreuung der Region Hannover. Seine Erklärung: Dauernässe im Mai und Juni sowie niedrige Temperaturen bedeuteten für die exponiert sitzenden jungen Nesthocker vielfach den Tod. Sie verklammen dann, reagieren apathisch und werden dann von den Eltern abgeworfen. Betroffen waren in diesem Sommer alle Nester, auch die späteren Bruten. Überall dort, wo nur ein oder zwei Jungstörche ausgeflogen sind, haben vermutlich die bruterfahrenen Eltern den Totalverlust verhindern können, meint der Fachmann, der sich um den Bestand der regionalen Weißstörche aber dennoch nicht sorgt. Dr. Löhmer: "Die Paarzahl ist nach wie vor auf hohem Niveau. Erfreulich sind zudem die vielen übersommernden Nichtbrüter, die in diesem Jahr die ganze Saison über zu beobachten waren. Das waren jüngere Störche, die an der Grenze zur Geschlechtsreife stehen. Sie stellen populationsbiologisch gesehen die Brutreserve der Zukunft dar". Die Zahl der Überwinterer sei konstant geblieben. Die alterfahrenen Brutpaare in Grasdorf, Bokeloh und Idensen seien erneut nicht gezogen und hätten den Winter gut überstanden. Vermutlich ebenfalls witterungsbedingt seien die Westzieher im Vergleich nochmals früher zurückgekommen. Die ersten Störche trafen schon Ende Januar ein, eine große Anzahl dann im Februar. Bis Mitte März war fast die Hälfte der Nester in der Region mit Paaren besetzt. Die Rückkehr der Ostzieher erstreckte sich von Ende März bis Mitte Mai. Früh verpaarte Störche bebrüteten schon Ende März ein komplettes Gelege - bis zu sieben Wochen vor Legebeginn der letzten Nachzügler. Erstbruten gab es im Bereich Wunstorf in Liethe sowie in der Ortsmitte von Steinhude. Der Brutbestand ist damit in der Region konstant auf hohem Niveau. Insgesamt sind 15 Paare ohne Nachwuchs geblieben. Das ist mit 29,4 Prozent aller besetzten Nester kein guter Wert. 2016 ist damit vom Brutergebnis her kein gutes Storchenjahr gewesen. Die Neststandorte in Wunstorf im Überblick, in Klammern die Zahl der ausgeflogenen Jungen: Blumenau (4), Bokeloh (3), Großenheidorn (2), Idensen (1), Liethe (0), Luthe (1), Steinhude (4). Foto: gi
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Storchen-Bestand in der Region Hannover konstant hoch
Aber mit 76 Jungstörchen weniger Nachwuchs in den Nestern / Dauernässe als Problem im Mai und Juni
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