1. "Sie sind der Mercedes unter den Haushaltshilfen"

    Sieben neue Dorfhelferinnen ausgesendet / Bedarf an Hilfe ist ungebrochen

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    LOCCUM (jan). Sieben neue Dorfhelferinnen haben ihre Zertifikate in der Evangelischen Heimvolkshochschule Loccum überreicht bekommen. Vier von ihnen beginnen kurzfristig mit der Arbeit in ihrem neuen Beruf.

    Es ist ein jährliches Ritual: die Aussendung neuer Dorfhelferinnen durch das Dorfhelferinnenwerk Niedersachsen in der Loccumer Bildungseinrichtung. Dort ist das Seminar beheimatet, dort werden angehende Dorfhelferinnen 14 Monate lang ausgebildet. Bedarf an neuen Dorfhelferinnen besteht eigentlich stets und jede derjenigen, die sich der Ausbildung gestellt haben, kann prinzipiell davon ausgehen, auch direkt in ein Arbeitsverhältnis übernommen zu werden. Nicht jede entschließt sich jedoch sofort dazu, manche wollen andere, weitere Wege gehen. Im diesjährigen Kurs sind zehn Frauen angetreten, sieben haben ihre Zertifikate überreicht bekommen und vier von ihnen wollen sofort die Arbeit aufnehmen – was für Geschäftsführerin Renate Kräft großer Grund zur Freude war. Da der Bedarf an Frauen, die immer dann in Familien einspringen, wenn dort rasche Hilfe erforderlich ist, aber ungebrochen groß ist, solle in den kommenden Monaten darüber nachgedacht werden, die Zugangsvoraussetzungen zu der Ausbildung zu erleichtern, sagte Kräft. Was diejenigen, die jetzt ihre Arbeit aufnehmen, erwartet, dass sind Einsätze in Familien, in denen beispielsweise die Mutter wegen Krankheit für längere Zeit ausfällt. Einen Haushalt managen mit allen Herausforderungen und zu betreuenden Menschen vom Säugling bis zum Altenteiler ist in etwa die Beschreibung des Berufsbildes. Was ursprünglich in erster Linie als Hilfe für landwirtschaftliche Betriebe entwickelt wurde, hat aber längst auf andere Bereiche übergegriffen. Was sich indes nicht geändert hat, ist die Vielschichtigkeit der Ausbildung. Erziehung und Hauswirtschaft, Recht und Landwirtschaft, Psychologie und Gesprächsführung sind nur einige der Themenbereiche, die in der Ausbildung behandelt werden. In Loccum habe die Ausbildung 374 Unterrichtsstunden umfasst, sagte die Leiterin des Seminars, Gitta Matthes. Hinzu seien viele Praktika gekommen – in der Altenpflege, in Kindertagesstätten, in Behinderteneinrichtungen, bei einer Hebamme und auch mit einem ersten Einsatz in einer Familie, um den Alltag einer Dorfhelferin kennen zu lernen. "Sie werden auf dem Markt der Haushaltshilfen als kleiner Mercedes gehandelt", bescheinigte Kräft den Dorfhelferinnen. Die hohe Erwartung mache zwar Druck, aber das schafften sie schon, fügte sie zwinkernd hinzu. Bestanden haben: Susanne Ahrend (Langlingen), Anja Bergmann (Thedinghausen), Christine Bösche (Lilienthal), Gesa Große-Endebrock (Bramsche-Kalkriese), Frauke Lorenz (Basdahl), Susanne Schrader (Peine/Schwicheldt) und Veronika Wesselmann (Gersten). Wer selbst eine Ausbildung zur Dorfhelferin erwägt, kann weitere Informationen unter www.dhw-nds.de erhalten. Foto: jan

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