WUNSTORF (tau). Seit 2012 bietet die evangelisch-lutherische Kirche "Zum Heiligen Kreuz" Bokeloh begleitete Pilgerwanderungen auf dem Sigwardsweg an. Der Sigwardsweg besteht aus einer Nord- und einer Südroute. Welchen Weg Bischof Sigward damals einschlug, um von seinem Mindener Bischofssitz zu seinem Sommersitz in Idensen zu kommen, ist nicht bekannt. Man geht aber davon aus, dass er es wetterabhängig gemacht hat. So reiste er vielleicht im Sommer über die Bückeberge und im feuchten Winter entlang der Weser nach Idensen. Dadurch haben sich bei der Ausarbeitung des heutigen Sigwardsweges zwei Wegtrassen ergeben, die als Rundpilgerweg viele Kirchen und Klöster verbinden. Mit den ausgebildeten Pilgerbegleiterinnen Gudrun Laqua und Susanne Rust, sowie Helga Schrader machten sich viele Pilgerinnen und Pilger auf den Weg. In zehn Etappen wurde der Sigwardsweg erpilgert. Es begann im Frühjahr 2012 mit der ersten Etappe von Idensen zum Kloster Loccum. Schon im Herbst folgte die nächste Etappe von Loccum nach Stolzenau. Jeweils im Frühjahr und im Herbst pilgerten die Pilger zuerst auf der Nordroute entlang der Weser über Stolzenau, vorbei an sehenswerten Kirchen, dem Kloster Schinna, über Petershagen zu der Domstadt Minden. Hier war der Amtssitz von Bischof Sigward. Auf der Südroute ging es schließlich weiter über die Bückeberge. Diese Strecke war teilweise sehr anspruchsvoll, aber der Blick über das Tal entschädigte die Anstrengungen. Im September führte die letzte Etappe des Weges von Rodenberg zurück nach Idensen. Nach einer Abschlussandacht bekam jede Pilgerin zum Andenken eine Urkunde. Anschließend gab es zur Stärkung eine Pilgersuppe.
Die meisten Pilgerinnen sind den gesamten Weg mitgegangen. In einem Austausch berichteten die Teilnehmerinnen über die Erfahrungen, die sie beim Pilgern gemacht haben. Mit anderen ins Gespräch kommen, gemeinsam singen, den Alltag hinter sich lassen, den Boden unter den Füßen wahrnehmen, Stille genießen, zur Ruhe kommen, schweigend nebeneinander gehen, Gedanken kommen und gehen lassen, bei sich ankommen und zu Gott finden. Sich auf den Weg machen, das ist auch im nächsten Jahr Thema der Pilgerbegleiterinnen. Foto: privat