BAD NENNDORF (tr). Die Volksbank in Schaumburg hat das vergangene Geschäftsjahr mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen. "Wir schreiben sehr gute Zahlen und sind damit sehr zufrieden", sagte Vorstandsmitglied Reinhard Schreeck am Dienstag vor rund 550 Gästen auf der Ortsversammlung in der Bad Nenndorfer Wandelhalle. "Diese Entwicklung wird sich voraussichtlich auch in diesem Jahr fortsetzen."
Die Bilanzsumme des Schaumburger Bankinstituts wuchs 2015 bei einem "erneut überdurchschnittlich guten Betriebsergebnis" um 10 Prozent. Auch im Kreditgeschäft legte die Volksbank um 9,7 Prozent auf 850 Millionen Euro zu. "Unser Erfolg wird getragen von einer ungebrochen hohen Kreditnachfrage", ergänzte Nils Vogt, Leiter des Marktbereichs Bad Nenndorf. Dabei halte der Trend zu Finanzierungen mit langfristigen Zinsbindungen an. Die Kundeneinlagen der Bank stiegen im letzten Jahr um 5,4 Prozent auf 834 Millionen Euro. Hier werde immer häufiger in kurzfristige Anlagen investiert, sagte Henning Sohl, Leiter des Private-Banking-Bereichs. "Die Herausforderungen durch die Nullzinspolitik machen es notwendig, sich insbesondere um die private Vorsorge zu kümmern, um den Lebensstandard im Alter zu sichern." Das Fundament des insgesamt positiven Geschäftsverlaufs sei die genossenschaftliche Beratung, sagte Vogt. Rund 16.000 Kundengespräche habe die Volksbank in Schaumburg im vergangenen Jahr geführt. Außerdem fördere man zahlreiche Projekte im Landkreis und sehe sich als Partner für die regionale Wirtschaft, der Betriebe fördere und dadurch Arbeitsplätze vor Ort sichere. Als weitere wichtige Tätigkeit stellte Vogt das Erschließen wohnwirtschaftlicher Projekte heraus. So betreue man derzeit die Baugebiete "Hinteres Hohefeld" in Bad Nenndorf sowie "Unter der Kirchbreite" in Lindhorst. Und auch was die eigenen Geschäftsräume in Bad Nenndorf betrifft, sei die Volksbank nicht untätig gewesen: Vor einem Jahr bezogen die Mitarbeiter die neuen Geschäftsräume am Thermalbad. Als besonderen Gast hatte die Volksbank den Leiter der ARD-Börsenredaktion und "Plusminus"-Moderator Markus Gürne zur Ortsversammlung eingeladen, der zum Thema "Europa in der Zange" referierte. Er zeigte Zusammenhänge zwischen den anstehenden US-Wahlen, dem Brexit und Handlungen Russlands wie zum Beispiel der Krim-Annexion auf. Die EU müsse sich ihrer Stärken sowie ihrer Werte - "Frieden, Freiheit und Sicherheit" - bewusst sein und fragen, was sie auf lange Sicht erreichen wolle. Eines der größten Probleme sei die demografische Entwicklung. Jedoch sei der Brexit wichtig gewesen: Europa sei nun gezwungen zu handeln, um zu verhindern, dass nationale Bestrebungen den Kontinent weiter spalten. Foto: tr