RINTELN (ste). Es trübte ein wenig die Freude über die gestiegenen Zuschauerzahlen bei den Veranstaltungen des Kulturring, als Marion Droste als zweite stellvertretende Vorsitzende auf der Jahreshauptversammlung über die zum Teil eklig verschmutzten Stühle im Brückentorsaal berichtete: "Wir machen sie vor jeder Veranstaltung wieder sauber oder sondern sie aus", so Frau Droste, die das nicht als Aufgabe des Mieters des Brückentorsaales ansah: "Da ist eigentlich die Stadt Rinteln in der Pflicht!" Und Eberhard Kirsch, zuständig im Kulturring für die Finanzen, fragte: "Was ist los im Rathaus? Funktioniert die Kontrolle nicht?" Das Problem: Es gibt rund 480 Stühle und die werden nach jeder Veranstaltung wieder gestapelt. Da fallen manche Verschmutzungen nicht sofort bei der Nachkontrolle aus. Die Stadt hat jedoch stark verschmutzte Stühle schon ausgesondert: "Investiert wird jedoch erst wieder, wenn einige Rahmenbedingungen geklärt sind", wusste Kulturring-Vorsitzender Wolfgang Westphal, der grundsätzlich dem Brückentorsaal gute Noten in Sachen Akustik und Gemütlichkeit ausstellte: "Rinteln nimmt den Saal als Kulturtreffpunkt an!"
Westphal freute sich vor allem, dass den Prognosen zum Trotz die Besucherzahlen bei den Veranstaltungen nach oben gingen. Neu im Programmheft des Kulturring: "Wir starten jetzt jede Saison mit einem Orgelkonzert", so Westphal, der überrascht über die große Resonanz war: "Die Möllenbecker Klosterkirche hat eine wunderbare Orgel von Hendrik Ahrend aus Leer!" Eintritt frei, Kirche voll; das freute Westphal. Eine Besonderheit der letzten Saison. Da "Romeo & Julia" wegen einer Erkrankung ausfallen musste, kam eine Komödie auf die Bühne: "Nur fünf Besucher gingen nach Hause; ein Erfolg", wertete Westphal die Ersatzvorstellung. Neu auch die Opernfahrt, die in dieser Saison nach Hannover zu "Tannhäuser" führt. 600 Schüler besuchten die Aktion "Klasse - wir hören Klassik"; auch das ein Erfolg. Das nächste Neujahrskonzert findet ohne die Göttinger Symphoniker, dafür mit dem Orchester aus Detmold statt. Die Wahlen beim Kulturring fielen wie immer einstimmig und ohne Diskussionen aus. Wolfgang Westphal bleibt Vorsitzender, vertreten wird er durch Einhard Bormann und Marion Droste, die Schrift führt Andrea Rienhoff und Eberhard Kirsch die Kasse. Bei der von Geschäftsführerin Juliane Weiss vorgestellten Programmauswahl entschieden sich die Mitglieder für "Der zerbrochene Krug" von Kleist, für die "Love Story" von Segal, für "Alles über Liebe" von Eckel, "Die Physiker" von Dürrenmatt oder "1984" von Orwel, für "Romeo & Julia" von Shakespeare und den "Kaukasischen Kreidekreis" von Brecht.Foto: ste