1. In Soldorf entstehen Bilder von zwei Seiten

    Seit 20 Jahren "Dialogisches Malen"

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    SOLDORF (al). Ungewöhnliches vollzieht sich auf einem stillen Hof im Apelerner Ortsteil Soldorf. Dort treffen sich gelegentlich vier Frauen. Der Meinungsaustausch findet schweigend statt: Sie lassen Pinsel und Farben "sprechen". So entsteht ein zweidimensionales Bild. "Dialogisches Malen" nennt sich die Technik.

    Nach über 20 Jahren gemeinsamen Wirkens hat sich das Quartett um Doris Scheer wieder einmal geöffnet. Gelegentlich sind sie Ziel unter Schaumburgs "Offenen Ateliers". Jetzt waren Freunde und Nachbarn eingeladen, sich in der großen ehemaligen Tischlerwerkstatt umzusehen. Natürlich stellten Scheer und ihre Mitstreiterinnen Barbara Müller, Inge Molitor und Margret Krüger den Mittelpunkt ihrer Tätigkeit vor: Ein großer Nesselstoff im Format 1,50 mal zwei Meter hängt zwischen ihnen. Paarweise teilen sie sich auf beiden Seiten auf. Nachdem sie sich auf drei Farben geeinigt haben, beginnt der stille Dialog. Im Wechsel wird gemalt: zunächst auf der Vorderseite, dann auf der Rückseite. Das kann zu abstrakten Ergebnissen führen; ebenso aber können sich gegenständliche Konturen entwickeln. Nur einen Nachteil haben die großformatigen Kunstwerke. Sie können nicht einfach an die Wand gehängt werden, weil sie dann eben nur zur Hälfte betrachtbar sind. Als Raumteiler zum Beispiel aber strahlen sie ihre ganze Wirkung aus. Die 70-jährige Hausherrin aber beschränkt sich nicht nur auf das gemeinsame Tun mit ihren Freundinnen. Gelegentlich lädt sie die Kinder des Dorfes ein und lässt sie an ihrem Können teilhaben. Manchmal ist es für die Drei- bis Zehnjährigen nur ein Nachmittag. Mitunter aber können es auch schon mal zwei Ferientage sein, an denen die originellsten Gemälde entstehen. Foto: al

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