1. Neue Vogelwohnungen für die Mehlschwalben

    Grundschule Exten beteiligt sich am NABU-Schwalbenschutzprojekt / Auszeichnung als "Schwalbenfreundliche Schule"

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    RINTELN (sk). Auf die Mehlschwalben, die an der Grundschule Exten brüten, wartet im nächsten Frühjahr eine ganz besondere Überraschung: sie können sich "ins gemachte Nest setzen". Entlang der Hausfassade sind jetzt im Rahmen des NABU-Projekts "Schwalben willkommen" Nisthilfen und Kotbretter angebracht worden. Selbst gebastelt und liebevoll bemalt von den Schülern der Grundschule. "Über mehrere Wochen hinweg haben die Kinder aus Gips, Sägespäne und Kohlenstaub die einzelnen Nisthilfen gefertigt und die Kotbretter bunt gestaltet", berichtete Klassenlehrerin Daniela Witte während der Montageaktion. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Kerstin Klöpper hatte Witte den Grundschülern das Thema Schwalbenschutz näher gebracht. Unterstützt wurden sie dabei von Britta Raabe, der Leiterin der NABU Regionalgeschäftsstelle Weserbergland. "In erster Linie sollte das Wissen über die gebäudebrütenden Schwalbenarten, zu denen auch die Mehlschwalbe gehört, bei den Kindern verbessert werden", erklärte Raabe die Aktion. In einem kombinierten Unterricht aus Werken, Sachkunde, Kunst und Naturkunde lernten die Schüler so eine Menge über ökologische Zusammenhänge und die Notwendigkeit des Naturschutzes am praktischen Beispiel.

    Die Mehlschwalben zählen zu den besonders geschützten Tierarten in unserer Region. Mit den neuen Nisthilfen in ihrem Brutgebiet an der Grundschule Exten sollen ihre Nistbedingungen verbessert und ihnen die Koloniebildung erleichtert werden. Die sogenannten Langstreckenzieher legen auf ihrer Reise aus den Überwinterungsgebieten in Afrika fast 10.000 Kilometer zurück. Wenn sie im April bei uns in Europa ankommen, beginnen sie erst einmal damit ihre alten Nester wieder herzurichten oder völlig neu zu bauen. Die nahe Exter ist nicht nur für den Bau der Nester wichtig, eines besteht aus bis zu 1500 Lehmkügelchen, sondern dient den Vögeln auch als Jagdrevier, wissen die Grundschüler jetzt. Insgesamt 12 Nisthilfen und 15 Kotbretter wurden auf einer Länge von 36 Metern an der Fassade des Schulgebäudes, zusätzlich zu den bereits vorhandenen alten Nestern, angebracht. Tatkräftige Unterstützung leistete dabei die Werksfeuerwehr der Lebenshilfe Rinteln e.V. mit ihrer Drehleiter. Entsprechendes Montagematerial sowie die gefertigten Kotbretter gab es von der Firma Requardt Holzbau GmbH. Ursprünglich geplant war das Anbringen der Bretter und Nisthilfen bereits im Frühjahr geplant. Wegen technischer Probleme musste die Montageaktion allerdings leider abgebrochen werden. Als dann bereits die ersten Schwalben aus ihrem Winterquartier an die Grundschule zurückkehrten, wurde das Projekt kurzerhand auf die Herbstzeit verschoben. Diese Zwangslage hatte allerdings einen erfreulichen Nebeneffekt für alle Aktionsteilnehmer: So wurde der Dokumentarfilmer Jens Oehmigen auf das NABU-Projekt aufmerksam. Er reiste für die Montagearbeiten nach Rinteln und begleitete das Geschehen mit seiner Kamera für die NDR-Sendung "NaturNah". Neben den neuen Vogelwohnungen und der Aussicht auf einen Fernsehbericht erhielt die Bildungsstätte zusätzlich noch eine Auszeichnung als "Schwalbenfreundliche Schule". Britta Raabe und Nick Büscher, der stellvertretende NABU-Landesvorsitzende, überreichten Lehrern und Schülern die offizielle Urkunde samt dazugehöriger Plakette. Schwalben sind sind ausdrücklich willkommen an der Grundschule Exten.Foto: sk

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an