NIENBURG (jan). Zu einem Informationsaustausch haben sich der Nienburger Kreisvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt (AWO), Grant Hendrik Tonne, sowie seine Stellvertreterin Marja-Liisa Völlers mit dem Schaumburger AWO-Vorsitzenden Heinz-Gerhard Schöttelndreier und dessen Geschäftsführerin Heidemarie Hanauske getroffen.
Sowohl die AWO im Landkreis Nienburg wie auch in Schaumburg haben einen ihrer thematischen Schwerpunkte im Bereich der Flüchtlingssozialarbeit. Dort könne die AWO Geld vom Land Niedersachsen erhalten und es sei auch für die Landkreise eine Win-Win-Situation, da die Landkreise diese Gelder nicht akquirieren können und es somit im Rahmen einer Bezuschussung der AWO mit Geldern zu insgesamt einer höheren Effektivität komme. Alle waren sich einig, dass auch die dezentrale Flüchtlingsarbeit sich bewährt habe, nunmehr gelte es aber die Integration als eine gemeinsame Aufgabe aller Institutionen und politischen Ebenen zu begreifen. "Integration bedarf einer gesellschaftlichen Akzeptanz und gelingt nur über Erziehung, Bildung, Arbeit und Kultur. Darauf müssen die Strukturen vorbereitet werden", betonte Tonne. Hanauske warb eindringlich dafür, dass finanzielle Engagement im Bereich der Flüchtlingssozialarbeit und der Koordinierung Ehrenamt nicht zurückzufahren. Ferner wies die Geschäftsführerin auf den inhaltlichen Aspekt hin, dass zunehmend mehr Beratung bei Flüchtlingsfrauen in Bezug auf Gewalterfahrung, Schwangerschaften und Gesundheitsvorsorge erfolgen müsse. Ein weiterer Schwerpunkt war die frühkindliche Bildung, da die AWO Schaumburg ihre Aktivitäten im Bereich von Kindertagesstätten ausbauen möchte. Auf große Zustimmung stieß der Beschluss des Landes Niedersachsen, in Krippen die dritte Kraft einzuführen und die Finanzierung hierfür landesseitig zu übernehmen. Schöttelndreier und Hanauske wiesen aber darauf hin, dass der Stundenzuwachs bei den Sozialassistentinnen auch wie zugesagt kommen müsse. Tonne sagte dies zu. Abschließend tauschten sich die Gesprächspartner über Schulsozialarbeit aus. Tonne erläuterte, dass das Land erstmals in seiner Geschichte die Schulsozialarbeit als Landeszuständigkeit anerkannt habe und derzeit an einer Umsetzung eines Konzeptes arbeite. "Wir wollen Schulsozialarbeiter an möglichst vielen Schulen, dafür haben wir bereits entsprechende Beschlüsse für die berufsbildenden Schulen und Grundschulen gefasst. Und nun gilt es in einem dritten Beschluss an möglichst viele allgemeinbildende Schulen Schulsozialarbeiter zu entsenden", so Tonne. Völlers, Studienrätin an der IGS Schaumburg, unterstützte dieses Ansinnen aus eigener beruflicher Erfahrung. "Schulsozialarbeit ist ein wichtiger Baustein im schulischen Miteinander. Schulsozialarbeiter unterstützen mit ihren Kompetenzen die Lehrkräfte, indem sie zum Beispiel in Konfliktsituationen vermittelnd eingreifen oder aber als weiterer Ansprechpartner für die Kinder zur Verfügung stehen, wenn diese Anliegen haben, die sie lieber mit einer Nicht-Lehrkraft besprechen möchten. Aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass die Arbeit der Schulsozialarbeit nicht genug gelobt und unterstützt werden kann!" Foto: privat