OBERNKIRCHEN (tr). Wenn Ralph Mlodzian über seine Arbeit spricht, merkt man ihm die Begeisterung schnell an. "Das hier war eine 300 Jahre alte Eiche, die gefällt werden musste. Eigentlich würde die niemand mehr zum Möbelbau verwenden. Wir aber schneiden sie auf und machen sie zum beleuchteten Deko-Stück", sagt der Zimmerermeister aus Obernkirchen. "Man muss nur das innere Potenzial des Baumes sehen." Und dafür hat Mlodzian tatsächlich ein gutes Auge. Egal ob massiver Tisch, bequeme Gartenmöbel, Sideboard fürs Wohnzimmer oder eben Dekorationsstücke - was er und seine Mitarbeiter anfassen, wird zum Designer-Einzelstück. "Dafür verwenden wir ausschließlich Solitär- und Gefahrenbäume, die ohnehin gefällt werden müssen", erklärt der Holzfachmann. "Im Prinzip recyceln wir Bäume, die sonst zu Hackschnitzeln werden." Die Firma Mlodzian umfasst den Holzbau und eine Möbelmanufaktur. Wer sich davon überzeugen möchte, wie kreativ die Ergebnisse der Arbeit dort ausfallen, kann dies am kommenden Sonnabend tun. Von 11 bis 18 Uhr bietet das Unternehmen beim Tag der offenen Tür auf dem Gelände an der Regede 1 einen Einblick in seinen Betrieb an. Nicht fehlen darf zu diesem Anlass Forstwirtschaftsmeister Karl-Heinz Knigge, der "Schaumburger Holzschnitzer". Mit ihm arbeitet Ralph Mlodzian Hand in Hand. Knigge fällt die Bäume, die der Zimmerermeister dann von den überwiegend privaten Kunden aufkauft oder auf Wunsch zum Exklusiv-Massivholzmöbel verarbeitet. Auf dem Gelände Mlodzians hat der Kettensägen-Schnitzer einen eigenen Bereich, in dem er zeigt, wie geschickt er mit seinem Werkzeug umgehen kann.
In der großen Werkhalle werden zudem zahlreiche Möbelstücke ausgestellt. Zimmererpolier Klaus Deppe wirft die mobile Drechselbank an und drechselt zum Beispiel kleine Kugeln für die perfekte Weihnachtsdeko. Julia Holtmann aus dem gleichnamigen Möbelhaus beteiligt sich an der Bestuhlung, Maria Scholz von Blumen Scholz ist für die Dekoration zuständig. Ebenso sind Hartmut "Hatto" Ehrlich (Antikhof) und die Rintelner Wildfleischerei Maitre Wild dabei, die hungrige Mägen mit bestem Wildfleisch füllt. Foto: tr