LAUENAU (al). Zwei interessante Tage haben Lauenauer Gastgeber und ihre Besucher aus dem bayerischen Eitensheim verbracht. Es gibt eine historische Verbindung zwischen beiden Gemeinden: Der Gründer der hiesigen Rupp-Bräu, Sebastian Rupp, stammt aus dem Ort nahe Ingolstadt.
Während in Lauenau mit Thomas Rupp bereits die fünfte Generation ihr Handwerk versteht, ist am ehemaligen Stammsitz kein Bier gleichen Namens mehr erhältlich. Aber das frühere Gebäudeensemble mit Brauhaus, Haupthaus und Rossstall hat sich erhalten und ist inzwischen denkmalgerecht saniert worden. Das Brauhaus soll künftig der Gastronomie und Veranstaltungen dienen. Im früheren Wohn- und Geschäftsgebäude ist die Gemeindeverwaltung untergebracht. In diesem Haus ist Sebastian Rupp 1829 geboren worden, der mit seinem Zuzug in Lauenau 1861 die hiesigen Braurechte erwarb, das Familienunternehmen gründete und zunächst noch in der Marktstraße sein Bier produzierte. Sohn Louis baute den ursprünglich als Hausgarten erworbenen "Felsenkeller" zu einer Sommerwirtschaft und später zu Brauerei und Gaststätte aus. Dagegen war in Eitensheim die Brauer-Ära Rupp 1923 zu Ende, als die beiden kinderlos gebliebenen Eigentümerinnen ihren Betrieb schlossen. Die neue Verwendung der alten Mauern veranlasste den Heimatverein Eitensheim, mehr über die untergegangene Brautradition zu erfahren. Über das Internet entdeckten sie den Hinweis auf Lauenau und das hiesige Rupp-Bier. So hatten sich die Gäste und der Ururenkel des Firmengründers Sebastian, Thomas Rupp, gegenseitig eine Menge zu erzählen. Letzterer erhielt übrigens ein Foto vom heutigen Aussehen des ehemaligen Familiensitzes seiner Vorfahren. Rupp führte die Gruppe durch sein Brauhaus mit vielen Hinweisen auf die Familiengeschichte. Am nächsten Tag zeigte der Vorsitzende des Lauenauer Heimat- und Museumsvereins, Jürgen Schröder, seinem Eitensheimer Kollegen Willi Schneider und den übrigen Mitreisenden die Sehenswürdigkeiten des Fleckens. Schneider zeigte sich noch am Abend beeindruckt: "So viel haben wir in unserem Ort nicht zu bieten", erklärte er Heyno Garbe, der die Gäste ebenfalls betreute und für zahlreiche Auskünfte zur Verfügung stand. Die Eitensheimer hatten bei ihrer Anreise bereits an den Externsteinen und am Hermannsdenkmal Station gemacht, bevor sie nach Lauenau gekommen waren. Es war die erste große Reise der bayerischen Heimatfreunde überhaupt: Bei jährlichen Exkursionen wurden bislang nur Museen der Region um Eichstätt und Ingolstadt besucht. Foto: al