HANNOVER (bb). Für Hannover 96 gilt es umgehend, den Rückschlag gegen Union Berlin abzuhaken und in der Partie beim 1. FC Nürnberg am morgigen Sonntag (Anpfiff 13.30 Uhr) wieder auf den Erfolgsweg zurückzukehren. Das Ziel Aufstieg ist klar gesteckt. Dann muss es der Anspruch von 96 sein, einen Gegner aus dem Tabellenmittelfeld in dessen Stadion zu schlagen. Allerdings hat der Club nach sehr mäßigem Start nun Tempo aufgenommen. Mit dem 3:0 gegen Karlsruhe errang Nürnberg den dritten Sieg in Folge, und hat sich nun auf Tabellenplatz zehn vorgearbeitet. Das Team ist offensivstark, erreicht mit 17 Treffern denselben Wert wie Hannover. Anfangs in der Verteidigung zu anfällig hat die Mannschaft von Trainer Alois Schwartz nun zu einem besser geordneten Defensivverhalten gefunden. Vorn trifft Guido Burgstaller wieder fleißig, gegen Karlsruhe gleich doppelt. 96 bekommt es nach dem Rückschlag gegen Union Berlin erneut mit einem anspruchsvollen und aufstrebenden Gegner zu tun.
Dass 96 die so heimstarken Berliner aus ihrem Stadion jagen würde, war ohnehin nicht zu erwarten. Noch viele andere Clubs werden im Stadion "Alte Försterei" Punkte liegen lassen. Allerdings bewies die Begegnung auch, dass die 96er noch nicht so gefestigt sind, wie die vorherige Erfolgsserie verheißen hatte. Beide Teams waren mit viel Biss gestartet und hatten den Zuschauern eine umkämpfte Partie geboten, die später phasenweise dahinplätscherte. Der 96-Offensivreihe gelang es dabei kaum, die gut geordnete Berliner Defensive in Probleme zu bringen. Trotz der mangelnden Durchschlagskraft hätte die Mannschaft von Hannover-Trainer Daniel Stendel immerhin ein 0:0 durchbringen und sich so einen durchaus wertvollen Auswärtspunkt sichern können. Im letzten Drittel fingen sich nun ungeordnete Hannoveraner jedoch zwei Gegentore in kurzem Abstand. Der 1:2-Anschlusstreffer durch Felix Klaus fiel erst in der Nachspielzeit. Nach neun Spieltagen haben sich die ungeliebten Nachbarn aus Braunschweig zunächst an der Tabellenspitze festgesetzt. Mit einer ganzen Reihe von weiteren Teams ringt 96 derzeit um den zweiten sicheren Aufstiegsplatz. Jeder Punktverlust ist in so einer Situation schmerzhaft. Gegen Nürnberg fällt Torwart Philipp Tschauner verletzt aus, für ihn wird Samuel Sahin-Radlinger als Schlussmann auflaufen. Vermutlich wird Salif Sané in die Startelf zurückkehren. Rückt er ins Mittelfeld, dürfte Iver Fossum pausieren. Kommt er in die Abwehr, könnte der Platz des eigentlich stabilen Stefan Strandberg wackeln. Auch die Offensivreihe bewegte zuletzt zu wenig. Bei einigen angeschlagenen Akteuren hat Stendel hier jedoch nicht so viele Variationsmöglichkeiten wie noch vor einigen Wochen. Foto: archiv bb