WUNSTORF (tau). Der Bau einer neuen Eisenbahnbrücke im Gümmerwald ist schon jetzt sichtbar, obwohl die Arbeiten offiziell erst Ende des Monats beginnen sollen. Die Deutsche Bahn will dort ein bestehendes Kreuzungsbauwerk ersetzen, das schon seit 1907 und damit länger als ein Jahrhundert in Betrieb ist. Für die Umsetzung des Projektes sind bereits zahlreiche Bäume gefällt und deren Stämme abtransportiert worden. Darunter befinden sich Eichen und Buchen, die ein ähnliches Alter wie die Brücke aufweisen. Den Verlust des historischen Baumbestandes beklagt nun der Luther Heimatverein und weist darauf hin, dass Ausgleichsflächen nicht vor Ort, sondern außerhalb Wunstorfs geschaffen worden sind. Damit gehe ein weiteres Stück Naherholungsgebiet ersatzlos verloren. Gerade für die Ortschaft Luthe sei die Entwicklung besonders dramatisch, da durch den geplanten Ausbau des Gewerbeparks Süd mit eventuellem Gleisanschluss um den Luther Forst herum weiterer Flächenverlust droht. Dem Heimatverein ist daher wichtig, auf den beschleunigten Wandel hinzuweisen und ein Bewusstsein für den Erhalt heimischer Naherholungsgebiete zu wecken. Durch den Bau der neuen Brücke wird außerdem eine zunehmende Lärmbelastung befürchtet. Denn die Bahn möchte auch an Sonn- und Feiertagen sowie in der Nacht arbeiten, um möglichst schnell bis Ende des kommenden Jahres mit dem Bau der neuen und bis Juni 2018 mit dem Abriss der alten Brücke fertig zu werden. Eine dafür benötigte Genehmigung hat die Bahn bei der Stadt beantragt. Die Verwaltung hat die Erlaubnis aber zunächst nur bis zum März 2017 erteilt, wie Stadtsprecher Alexander Stockum auf Nachfrage bestätigt. Eine Verlängerung werde demnach von einer Prüfung abhängig gemacht, ob die gesetzlichen Bestimmungen zu den Lärmemissionen auch eingehalten wurden. Parallel dazu hat Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt vorgeschlagen, einen Vertreter der Bahn in den Ortsrat Luthe einzuladen, um dort das Projekt vorzustellen. Foto: tau
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Heimatverein beklagt Verlust von Bäumen
Neues Brückenbauwerk entsteht im Gümmerwald / Arbeiten auch an Sonn- und Feiertagen / "Dramatische Entwicklung"
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