LANDKREIS NIENBURG (jan). Zahlreiche Vertreter des Bundes, des Landes Niedersachsen, der Kommunen und der Wissenschaft sind in Nienburg zusammen gekommen, um das Projekt "Kommunaler Innenentwicklungsfonds" (KIF) auf den Weg zu bringen. Hinter KIF verbirgt sich ein freiwilliger und selbstverantworteter Verbund von Kommunen, die Eigenmittel für einen Fonds generieren. Dieser hat die Stabilisierung von Ortsmitten und damit die Sicherung der Daseinsvorsorge zum Ziel. Die Projektverbundkoordination obliegt dem Landkreis Nienburg.
"Ich bin stolz darauf, dass es uns gemeinsam mit dem Landkreis Gifhorn, der Universität Göttingen und dem Zweckverband Großraum Braunschweig gelungen ist, einen erfolgreichen Projektantrag beim Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen eines ausgelobten Wettbewerbs zur Fördermaßnahme "Kommunen Innovativ" zu stellen." Detlev Kohlmeier, Landrat des Landkreises Nienburg, stellte die Ziele des Projektes vor und betonte die Notwendigkeit, neue Wege hin zu einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung aufzuzeigen. Der zentrale Lösungsansatz sieht vor, dass sich Kommunen auf die Innenentwicklung der Ortschaften konzentrieren und damit zugleich die Außenbereichsflächen schonen. Verhelfen soll dazu der kommunale Innenentwicklungsfonds, aus dem Maßnahmen zur Innenentwicklung gefördert werden sollen. Auch Dr. Kristina Gross vom Projektträger Jülich (PtJ) wies auf den innovativen Charakter des Projektes hin, das sich gemeinsam mit 14 anderen Projekten beim Bundesministerium für Bildung und Forschung gegen 151 weitere Projektskizzen durchgesetzt hat und somit in den kommenden drei Jahren finanziell unterstützt wird. In einem Rollenspiel veranschaulichten die Projektmanager der Verbundpartner die vielfältigen Potenziale und Problemlagen von wachsenden, stabilen und schrumpfenden Kommunen sowie die erforderlichen Maßnahmen für die Innenentwicklung. Mit dem Satz "Nur gemeinsam sind wir stark!" ermutigten die Projektmanager zur Bildung einer regionalen Solidargemeinschaft mit Blick auf die Förderung und Finanzierung nachhaltiger Innenentwicklungsmaßnahmen im ländlichen Raum. Als Ergebnis des Rollenspiels formulierten die Projektmanager drei Thesen, die in drei Workshops diskutiert wurden: "Ohne stabiles Umland kein starkes Zentrum!", "Innenentwicklung ist überall das Gleiche!" und "Konzentration auf das Wesentliche!" Die Sichtweisen aus den Workshops waren Gegenstand einer Podiumsdiskussion. Insbesondere standen die finanz- und kommunalrechtlichen Rahmenbedingungen für die Einrichtung eines Fonds, seine Ausgestaltung, Einfluss des Fonds auf die Gemeindeentwicklung, auch angesichts der Stadt-Umland-Problematik sowie die Rolle der Landkreise und der Regionalplanung bei der Umsetzung des Fonds im Fokus. Inspiriert von den Beiträgen der Teilnehmenden erarbeiten die Verbundpartner nun die Fondsziele sowie die Kriterien zur Bewertung von Maßnahmen, die eine vorbildliche Innenentwicklung bestärken.Foto: privat