KOLENFELD (gi). Samstagmittag kam es auf der Mülldeponie Kolenfeld zu einem größeren Feuerwehr- und Polizeieinsatz. An der Annahmestelle für Sonderabfälle wurde von einem älteren Ehepaar ein Metallkanister mit einer pulvrigen unbekannten Substanz abgegeben. Der Kanister stammte aus einer Entrümpelung eine verstorbenen Bekannten des Ehepaares. Es wollte richtig handeln und brachte den Eimer zur Gefahrenstoffannahmestelle der Deponie, da der Inhalt nicht bekannt war. Die Mitarbeiter stellten ein giftiges Pflanzenschutzmittel fest, die Deponie wurde daraufhin geschlossen. Wie sich später herausstellte, waren in dem Pulver 7,5 Prozent Arsen enthalten. Alarmiert wurden die Feuerwehren Wunstorf, Kolenfeld und Steinhude sowie der Fachberater Gefahrgut der Stadtfeuerwehr, es wurde unter Chemikalienschutzanzügen (die sind nahezu flüssigkeitsdicht und beständig gegen viele Chemikalien sind) der Gefahrstoff gesichert. Dazu wurde eine umfangreiche Dekontaminationsstelle aufgebaut, um die Einsatzkräfte, die dem Gefahrstoff ausgesetzt waren, zu reinigen. Auch einige im Einsatz gewesene Gegenstände mussten als Sondermüll entsorgt werden. Der Gefahrstoff hatte ebenfalls den Kofferraum des Fahrzeuges kontaminiert. Eine konkrete Gefährdungslage sei nicht gegeben gewesen, vorsorglich wurde das Ehepaar einem Krankenhaus zugeführt und ohne Befund wieder entlassen. Ein strafrechtlich relevantes Verhalten war nach Aussage der Polizei nicht feststellbar. Vorsorglich wurde der Fundort in Barsinghausen durch die Feuerwehr und die Polizei überprüft, es seien keine weiteren Gefahrstoffe aufgefunden worden. Im Einsatz waren mehr als 30 Helfer und sieben Fahrzeuge, Einsatzleiter war Robert Focke aus Kolenfeld. Foto: gi
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Großeinsatz auf der Mülldeponie Kolenfeld
Substanz in Kanister stellt sich als arsenhaltiges Pflanzenschutzmittel heraus / Kein strafrechtlich relevantes Verhalten
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