1. Der Herr der Sesamringe amüsiert

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    REHBURG (jan). "Keiner glaubt, dass ich Türke bin – alle denken, ich heiße Hans Müller." Nur sein lustiger Akzent, der lasse die Leute stutzen. In seiner Heimat, da sei er der Herr der Sesamringe gewesen, meinte Serhat Dogan. Hier hingegen der Knecht der Körnerbrötchen. Worüber er seit seiner Übersiedlung in 2004 von der Türkei nach Deutschland so gestolpert ist, das hat der Comedian mit einem kleinen Feuerwerk komisch erscheinender Ereignisse auf der Bühne des Bürgersaals des Rehburger "Raths-Kellers" auf Einladung des "KulTour-Vereins Rehburg-Loccum" kund getan.

    Ein Tagebuch hat er geführt, seit er an einem grauen Tag – Gibt es andere Tage in Deutschland? – in München ankam. Die zwei Jahre, in denen er Deutsch gelernt hat, nützten ihm dort herzlich wenig. Und die Antwort lag schließlich auch auf der Hand: in Bayern war er gelandet. Wo bitte ging es von dort denn nach Deutschland? Die armen jungen Männer mit vorzeitigem Haarausfall, denen er in Sachsen begegnete, dauerten ihn. Dass es hingegen in Deutschland lediglich fünf Minuten und 100 Euro gegenüber zwei Jahren und 10.000 Euro in der Türkei braucht, um mit einer Frau schlafen zu können, hat ihn fasziniert. Was den Türken der Ramadan ist, den Deutschen die Brigitte-Diät und um Sonne zu genießen gehen die Menschen in seiner Heimat nach draußen und hier ins Sonnenstudio. Die Unterschiede der Kulturen und einige Antworten darauf, wie diejenigen, die nach Deutschland kommen, die Integration womöglich erleben, hat Dohan auf höchst amüsante Art und Weise seinem Publikum mitgeteilt. Vielleicht hält sich der eine oder andere nach diesem Abend in seinem Alltag demnächst einen Spiegel vor und kann über deutsche Marotten herzhaft lachen. Foto: jan

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