1. Schaumburger erinnern an die 50er

    Persönliches vorgelesen von Dorothea Seggebruch und Günter Drieschner

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    STADTHAGEN (pp). Im Nachgang zu der im Museum Amtspforte gezeigten Sonderausstellung "Stadthagen in den 50ern" haben Dorothea Seggebruch und Günter Drieschner zum selben Thema in der Stadtbücherei aus ihren persönlichen Erinnerungen vorgelesen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Oliver Glißmann, der eine kurze, geschichtliche Einführung und Zeitungsartikel aus dieser Zeit beitrug.

    Dorothea Seggebruch kam nach der Flucht aus Ostpreußen mit ihrer Mutter und ihrer älteren Schwester Ruth nach Cuxhagen, wo sie zunächst eine schöne Kindheit verlebte. "Wir wurden von den Bauern und den einheimischen Kindern gut aufgenommen", berichtete Seggebruch. Nachdem die ersten Schuljahre ebenfalls positiv verliefen, hatte sie sehr unter einem Lehrer zu leiden, der ihr durch seine Ungerechtigkeiten und die Strenge, die bis hin zu heftigen Schlägen reichte, die Schule zur Hölle machte. Trotz aller Erschwernisse kämpfte Seggebruch erfolgreich für ihren Traum, Krankenschwester zu werden. Besonders waren die Fünfziger bei ihr aber auch geprägt von der Hoffnung darauf, dass ihr Vater, der als vermisst galt, zurückkehren würde. Eine Hoffnung, die sich aber nie erfüllen sollte. Günter Drieschner kam ebenfalls als Flüchtling aus Breslau nach Stadthagen und hatte größere Schwierigkeiten, heimisch zu werden - trotz einiger Bekannter und seiner Arbeitskollegen bei der Firma Lühr. Erst der Eintritt in die Jugend des Deutschen Gewerkschaftsbundes brachte Freundschaften und Annerkennung. So wurde Drischner schon in jungen Jahren zum Vorsitzenden der DGB-Jugend und in den Vorstand von Stadthagens erster Bürgerinitiative zur Errichtung einer Freibadeanstalt gewählt. Das Wilhelm-Busch-Wort "Sorge nicht nur für das Deine, sondern für das Andere mit", erhob Drischner damals zu seinem Motto. 
Foto: pp

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