1. Kitas haben die Mehrsprachigkeit im Blick

    Tagesbetreuung will die Deutschkenntnisse von Migranten erweitern / Den Schlüssel zur Welt erlangen

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    LANDKREIS (gr). Im Januar 2016 ist das neue Bundesprogramm "Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gestartet. Mit dem neuen Programm fördert das Bundesfamilienministerium alltagsintegrierte sprachliche Bildung als festen Bestandteil in der Kindertagesbetreuung. Dies ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Chancengleichheit. "Denn Sprache ist der Schlüssel", so das Bundesministerium. Seit dem Frühjahr ist auch der Landkreis Schaumburg mit der Fachberatung Sprach-Kita des Jugendamtes mit dabei. Von hier aus werden ausgewählte Sprach-Kitas der Landkreise Schaumburg und Nienburg betreut. Jetzt fand ein Treffen der Kita-Leitungen und Sprachfachkräfte zu dem Thema Mehr-sprachigkeit im Jakob-Dammann-Haus in Stadthagen statt. Ziel der Veranstaltung war, den neun pädagogischen Fachkräften Hintergrundinformationen zur Sprachentwicklung und zu Handlungsstrategien im Umgang mit mehrsprachig aufwachsenden Kindern und ihren Familien zu vermitteln. Alle im Bundesprogramm teilnehmenden Einrichtungen haben einen hohen Anteil an Familien bzw. Kindern mit Migrationshintergrund. Hinzu kommen auch die Familien und Kinder mit Fluchterfahrungen. Viele Kinder kommen erst in der Kita mit der deutschen Sprache in Kontakt. Nicht selten wachsen Kinder auch innerhalb der Familie schon mit zwei Sprachen auf. Als Methode des Wissenstransfers und der Auseinandersetzung mit dem Thema wurde z.B. ein Quiz veranstaltet. Aber auch der Austausch kam bei diesem Treffen nicht zu kurz. Eltern und Pädagogen müssen Hand in Hand arbeiten, damit beide Sprachen sich gleichermaßen gut entwickeln können. Die Fachkräfte raten Eltern nicht dazu, in der Familie deutsch mit ihren Kindern zu sprechen. Eltern, die selber noch Mühe haben, die deutsche Sprache zu sprechen, sind ihren Kindern aus fachlicher Sicht eher kein gutes Sprachvorbild. Eltern sollten vielmehr dahingehend ermutigt werden, ihre "beste Sprache" mit ihren Kindern zu sprechen. Die Kita ist dann der Ort, an dem die Kinder Schritt für Schritt in die deutsche Sprache hineinwachsen können. Natürlich können auch die Eltern ermutigt werden, ihre Deutschkenntnisse zu erweitern. Mehrsprachige Bilderbücher können hier beide Sprachen miteinander verknüpfen. Eine Auswahl unterschiedlicher mehrsprachiger Bilderbücher verschiedener Verlage wurde an diesem Fortbildungstag vorgestellt und es wurden Tipps zum Einsatz dieser Materialien in der Kita gegeben. Einige Kitas berichteten auch von sehr positiven Kooperationen mit den örtlichen Büchereien. Die Sprachfachkraft Birgit Henken berichtete sehr anschaulich, dass in der Kita "Schatzkiste Stadthagen" ein tolles Projekt entwickelt werden konnte, um Eltern und angehenden Schulkindern die Ausleihkultur nahe zu bringen. Foto: privat

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