KREIS SCHAUMBURG (al). Der Verein "BürgerEnergieWende Schaumburg" lässt nichts unversucht, die Bevölkerung auf Möglichkeiten alternativer Stromgewinnung hinzuweisen. Er will mit dazu beitragen, klimaschädliche Emissionen zu verringern und fossile Energieträger zu ersetzen. Jetzt lud der Vorstand zu einer Information über die Sonne als Stromlieferant ein. "Alternative Stromerzeugung macht doch Spaß!", gab sich Vorsitzender Manfred Görg überzeugt. Mit Doreen Fragel und Andy Satzer standen den rund 30 Zuhörern in Lauenau zwei Experten Rede und Antwort.
Fragel, Geschäftsführerin der Energieagentur Region Göttingen, berichtete über die erfolgreiche Werbung für Photovoltaik-Anlagen in drei Landkreisen. Ausgangspunkt war ein Kataster über 641.000 Hausdächer, um interessierten Eigentümern im Rahmen von kostenlosen Beratungen eine mögliche wirtschaftliche Nutzung aufzuzeigen. Zudem gab es einen Wettbewerb, an dem sich 23 Dörfer beteiligten: Die Ortschaften mit den meisten Solaranlagen erhielten Geldpreise für Klimaschutzvorhaben. Satzer, Geschäftsführer eines Unternehmens, das im Raum Bremen selbst Gestelle für Photovoltaikpaneele produziert und damit handelt, rechnete das Sparpotenzial solcher Anlagen vor, auch wenn staatliche Zuschüsse weiter sinken. Denn die immer mehr leistungsfähigen Module seien heute zu einen Drittel des Preises vor noch zehn Jahren zu haben. Wer den gesamten Strom in das öffentliche Netz einspeisen würde, erhalte eine Vergütung von 12,3 Cent über 20 Jahre. Noch interessanter aber wäre ein wachsender Eigenverbrauch. Dank ausgereifter Stromspeicher könne die tagsüber gewonnene Energie in den Abendstunden eingesetzt werden – zum Beispiel auch für Brauchwasserwärmepumpen. Schon heute betrage der Strompreis durchschnittlich 28,7 Cent und werde weiter steigen. An einem Beispiel aus dem Bremer Umland bezifferte Satzer einen Autarkiegrad des Haushalts von 71 Prozent bei einer Eigenverbrauchsquote von 42 Prozent. Foto: al