LANDKREIS (mk). Zu einem allgemeinen Informationsaustausch trafen sich der Landtagsabgeordnete Grant Hendrik Tonne, zugleich AWO Kreisvorsitzender im Landkreis Nienburg und die Kandidatin für das Bundestagsmandat im Wahlkreis Nienburg-Schaumburg Marja-Liisa Völlers, zugleich stellvertretende AWO Kreisvorsitzende im Landkreis Nienburg mit dem Vorsitzenden der Arbeiterwohlfahrt im Landkreis Schaumburg Heinz-Gerhard Schöttelndreier und der Geschäftsführerin Heidemarie Hanauske.
Einleitend stellte Schöttelndreier die AWO im Landkreis Schaumburg dar und verwies darauf, dass man mittlerweile auf über 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zurückblicken könne. "Wir legen Wert auf eine gute Vernetzung mit der Politik und den sozialen Partnern im Landkreis Schaumburg", erläuterte Schöttelndreier. Sowohl die AWO im Landkreis Nienburg wie auch die AWO im Landkreis Schaumburg haben einen ihrer thematischen Schwerpunkte im Bereich der Flüchtlingssozialarbeit. Hier könne die AWO Gelder vom Land Niedersachsen erhalten und es sei auch für die Landkreise eine Win-win-Situation, da die Landkreise diese Gelder nicht akquirieren können und es somit im Rahmen einer Bezuschussung der AWO mit Geldern zu insgesamt einer höheren Effektivität komme. Im Rahmen des Gespräches war man sich einig, dass auch die dezentrale Flüchtlingsarbeit sich in beiden Landkreisen bestens bewährt habe, nunmehr gelte es aber die Aufgabe der Integration als eine gemeinsame Aufgabe aller Institutionen und politischen Ebenen zu begreifen. "Integration bedarf einer gesellschaftlichen Akzeptanz und gelingt nur über Erziehung, Bildung, Arbeit und Kultur. Darauf müssen die Strukturen vorbereitet werden", betonte Tonne. Hanauske warb eindringlich dafür, dass finanzielle Engagement im Bereich der Flüchtlingssozialarbeit und der Koordinierung Ehrenamt nicht zurückzufahren. Ferner wies die Geschäftsführerin der Arbeiterwohlfahrt auf den inhaltlichen Aspekt hin, dass zunehmend mehr Beratung bei Flüchtlingsfrauen in Bezug auf Gewalterfahrung, Schwangerschaften und Gesundheitsvorsorge erfolgen müsse. Ein weiterer Schwerpunkt des Gespräches war die frühkindliche Bildung, da die AWO Schaumburg ihre Aktivitäten im Bereich von Kindertagesstätten ausbauen möchte. Auf große Zustimmung stieß der Beschluss des Landes Niedersachsen, in Krippen die dritte Kraft einzuführen und die Finanzierung hierfür landesseitig zu übernehmen. Schöttelndreier und Hanauske wiesen aber darauf hin, dass der Stundenaufwachs bei den Sozialassistentinnen auch wie zugesagt kommen müsse. Tonne sagte dies zu. Abschließend tauschten sich die Gesprächspartner über das Thema Schulsozialarbeit aus. Tonne erläuterte, dass das Land Niedersachen erstmals in seiner Geschichte, die Schulsozialarbeit nunmehr als Landeszuständigkeit anerkannt habe und derzeit an einer Umsetzung eines Konzeptes arbeite. "Wir wollen Schulsozialarbeiter an möglichst vielen Schulen, dafür haben wir bereits entsprechende Beschlüsse für die berufsbildenden Schulen und Grundschulen gefasst. Und nun gelte es in einem dritten Beschluss an möglichst viele allgemeinbildende Schulen Schulsozialarbeiter zu entsenden", so Tonne. Völlers, Studienrätin an der IGS Schaumburg, unterstützte dieses Ansinnen aus eigener beruflicher Erfahrung. "Schulsozialarbeit ist ein wichtiger Baustein im schulischen Miteinander. Schulsozialarbeiter und Schulsozialarbeiterinnen unterstützen mit ihren Kompetenzen die Lehrkräfte, indem sie zum Beispiel in Konfliktsituationen vermittelnd eingreifen oder aber als weiterer Ansprechpartner für die Kinder zur Verfügung stehen, wenn diese Anliegen haben, die sie lieber mit einer Nicht-Lehrkraft besprechen möchten. Aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass die Arbeit der Schulsozialarbeit nicht genug gelobt und unterstützt werden kann." Alle Beteiligten waren sich einig, dass der enge Kontakt und der gute Dialog zwischen der AWO Nienburg und der AWO der Schaumburg auch weiterhin geführt und ausgebaut werden soll. Für die Zukunft strebe man auch gemeinsame Projekte an. Foto: privat