Oerlinghausen (kd). Wenn ein Ort seine Besonderheiten und seinen guten Ruf gezielt bekannt macht, wird dieser Vorgang Stadtmarketing genannt. Die Stadt wird dabei als ein Produkt behandelt, das möglichst positiv dargestellt werden soll. Der Oerlinghauser Rat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, mehr in dieser Hinsicht zu tun und einen Marketingverein mitzugründen.
Bürgermeister Dirk Becker berichtete, dass er gemeinsam mit 15 Vertretern großer Oerlinghauser Unternehmen und Vereine über das Thema gesprochen hat. Das Ergebnis: "Wir glauben, dass wir die Schlagkraft im Stadtmarketing verbessern müssen." Die Runde war sich einig, dass die bisherigen Strukturen nicht ausreichen. Künftig sollen alle wichtigen Akteure zusammengeführt werden. Als ehrenamtliche Berater haben sich Rudolf Holtkamp, ehemaliger Geschäftsführer der Bielefeld Marketing GmbH, und Günter Weigel, Geschäftsführer von Lippe Tourismus Marketing, zur Verfügung gestellt. Oerlinghausen sei eine sympathische Stadt, doch Sympathie allein reiche nicht aus, erläuterte Holtkamp den Ratsmitgliedern. "Man muss auch selbstbewusst auftreten." Deshalb gelte es, das Profil zu schärfen und unter der Dachmarke "Bergstadt Oerlinghausen" unverwechselbar zu werden. Mit dem Stadtmarketing sollen der Tourismus gestärkt, aber auch die Vorzüge Oerlinghausens als Unternehmensstandort verdeutlicht werden. Nicht zuletzt sollen zugleich die Einwohner angesprochen und die Lebensqualität der Bergstadt betont werden. Im November wird sich ein Marketingverein gründen. Einstimmig sprachen sich die Ratsmitglieder für einen Beitritt aus. Die Stadt wird sich für zunächst fünf Jahre mit einem Jahresbeitrag von 20.000 Euro beteiligen. Bedingung ist, dass die weiteren Mitglieder denselben Betrag einbringen. Bürgermeister Becker sah hier kein Problem. "Die Unternehmen haben ihre Bereitschaft erklärt, sich ohne Gegenleistung für die Stadt zu engagieren", sagte er. "Es gibt schon große finanzielle Zusagen."