1. Heimatverein bei Heimbergs zu Gast

    Landwirtschaftlicher Familienbetrieb öffnet seine Tore / Besitzer kritisiert die zunehmende Flächennutzung durch Industrie

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    LUTHE (tau). Die Luther Familie Heimberg hat Ihren Hof für einen Besuch des Heimatvereins geöffnet. Rund 60 Gäste folgten der Einladung, an Rundgängen über das Betriebsgelände am Seeweg teilzunehmen. Landwirt Heiner Heimberg berichtete über Entwicklungen und Veränderungen im Hofalltag. Er kritisiert vor allem den zunehmenden Flächenverbrauch. Immer mehr Platz würde für die Ausweisung von Industrie- und Gewerbegebiete gebraucht, mit zum Teil fatalen Folgen für historisch gewachsene Ortschaften wie Luthe, so Heimberg. Landwirtschaftliche Betriebe können unter diesen Bedingungen nur schwerlich weiter existieren.

    "Ein Bauer ohne Fläche, ist wie ein Bäcker ohne Mehl", sagt Heimberg. Über Generationen sind die Familienbetriebe Stück für Stück gewachsen, auch auf dem Hof der Heimbergs ist das sichtbar. Moderne Gebäude stehen neben den historischen Stallungen und Lagerscheunen. Vergrößerung war immer möglich. Aus anfänglich 50 Hektar bewirtschafteter Fläche sind inzwischen rund 160 Hektar geworden. Die nachfolgende Generation stehe nun aber vor einer schwierigen Entscheidung, entweder ganz weite Wege zu Ausgleichsflächen in Kauf zu nehmen oder einen neuen Hof irgendwo außerhalb der Ortschaft in einer ganz anderen Größenordnung und mit viel Risiko zu gründen oder aufzuhören und die historischen Gebäude in ein Museum zu verwandeln. Die Landwirtschaft selbst hat sich stark verändert. Große Agrarkonzerne lösen die kleinen Höfe ab. Und dort wo die Familienbetriebe noch existieren, kommen zur klassischen Landwirtschaft noch andere Betätigungsfelder im Nebenerwerb hinzu. So bietet Heiner Heimberg unter anderem einen Winterdienst in der kalten Jahreszeit an. Die Besucher interessierten sich auch für die Milchproduktion auf dem Hof und die Diskussion um Preise. Diese werden vom Handel diktiert. Der Landwirt selbst erhält als Erzeuger nur rund 22 Cent pro Liter Milch. Zuletzt stieg der Preis zwar wieder, liegt aber immer noch deutlich unter den von den Milchbauern geforderten 40 Cent. Die 55 Kühe auf Heimbergs Hof, was einer kleinen Stückzahl entspricht (der Durchschnitt in Niedersachsen liegt bei 86 Tieren), produzieren etwa 10.000 Liter Milch pro Jahr. Die Besucher waren sich einig, dass ein so wertvolles Lebensmittel auch einen angemessenen Preis haben müsse. Foto: tau

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