RINTELN (km). Einen dicht gedrängten Terminkalender hat in diesen Tagen eine zehnköpfige Delegation aus dem Evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Dewhula-Lebowa in Südafrika, die für zwei Wochen im Kirchenkreis Schaumburg zu Gast ist. Am Mittwoch wurde die Gruppe, die bei acht Gastgebern untergebracht ist, im Rathaus von Bürgermeister Thomas Priemer empfangen. Im Anschluss waren die Südafrikaner im Büro von Superintendent Andreas Kühne-Glaser, wo sie auch von ihrem umfangreichen Programm im Schaumburger Land berichteten. Einige der Gäste aus dem Partnerkreis waren bereits vor vier Jahren, beim letzten Besuch einer Gruppe aus Dewhula-Lebowa, mit von der Partie. Sechs von ihnen seien Musiker, verriet Andreas Kühne-Glaser. Richtig musikalisch sind sie aber alle - wie sie in der Superintendentur eindrucksvoll unter Beweis stellten, und zwar gleich zwei Mal.
Bei Evangelisch-lutherischen Gottesdiensten in Südafrika sieht die musikalische Gestaltung etwas anders aus als hierzulande: Was dort gesungen wird, das klingt mehr nach Gospel oder Reggae als nach Johann Sebastian Bach. Allerdings verfügen die Südafrikaner durchaus über ein recht breites musikalisches Spektrum. So wurden zum Beispiel deutsche Weihnachtslieder in die Landessprache Venda (eine von insgesamt elf in Südafrika) übersetzt. Die könne man dann aber das ganze Jahr hören, so Andreas Kühne-Glaser - weil der Bezug zu Weihnachten in der Übersetzung offenbar nicht richtig transparent gemacht werden konnte. Kleine Kostprobe: In der Schlingstraße intonierten die Gäste "Ihr Kinderlein kommet" auf Venda. So bildete die Musik im zweiwöchigen Schaumburg-Programm auch einen Schwerpunkt - zum Beispiel ein Workshop am vergangener Wochenende in Mardorf, wo acht Südafrikaner und 16 Deutsche eine musikalische Fusion aus Elementen beiden Kulturkreisen generierten. Am letzten Sonntag gab‘s dann ein Konzert der gemischten "Afrika-Gospel-Musicband" in Rintelner Johanniskirchzentrum. Ein weiteres Konzert fand am Freitag in der Kirche in Rodenberg statt. Am Samstag unternahm die Gruppe eine ganztägige Busfahrt zu den Lutherstätten nach Wittenberg. Bevor sich die Gäste am Mittwoch auf die Rückreise machen, stehen noch zahlreiche weitere Termine aller Art auf dem Programm - unter anderem am Montag der Besuch der Flüchtlingsunterkunft am Kerschensteiner Weg mit Gespräch über die Situation der Flüchtlinge in Deutschland und in Südafrika.