RODENBERG (jl). In einer fast zweiseitigen Pressemitteilung bezieht der Rodenberger Gewerbeverein Stellung zur geplanten Umgestaltung des Amtsplatzbereiches hinter dem Volksbankgebäude. Der Vorsitzende Günter Ebertz begrüßt im Namen des Vorstandes grundsätzlich die Investitionspläne und die damit verbundene Standortsicherung. Zugleich fordert er aber die Stadt auf, sich mit allen Beteiligten intensiver der langfristigen Stadtentwicklung zu widmen. Die Umsetzung eines Gesamtkonzeptes "Rodenberg 2025" für den Bereich Amtsplatz, Poggenwinkel und Lange Straße als Stadtmitte, wie es der Gewerbeverein in seinem im März verabschiedeten Grundsatzpapier fordert, sieht Ebertz gefährdet. Er schreibt: "Eigentlich positive Projekte und Entwicklungen bleiben aber Insellösungen, solange sie sich nicht wie ein Puzzleteil in ein Gesamtbild zusammenfügen." Er warnt vor "Fehlentscheidungen mit weitreichender Konsequenz und Wirkung". In erster Linie befürchtet der Gewerbeverein mit der Realisierung des Volksbank-Projektes einen noch stärkeren Leerstand in der Langen Straße. Kritik hagelt es für die Stadt, die selbst Eigentümer mindestens eines Objektes an der zentralen Achse ist: Die historische Einkaufsstraße würde zunehmend von der städtebaulichen Entwicklung abgeschnitten. Es fehle an konkret geplanten Maßnahmen für verbesserte Rahmenbedingungen. Das führe zu Unsicherheit bei Mietern und Eigentümern. Ferner kritisiert Ebertz, dass der neue Gebäudekomplex bestehende Dienstleister, Praxen und Geschäfte mehrheitlich nur verlagere. Ziel müsse aber die Steigerung der Vielfalt sein und das verstärkt in Leerständen. Dass das vorliegende Konzept der Volksbank dem vom Gewerbeverein formulierten Stadtmotto "Shoppen und Verweilen" Rechnung trägt, bezweifelt Ebertz in der Pressemitteilung: "Zu sehr sehen wir in den Plänen (…) einen isolierten Einkaufs- und Geschäftsbereich ohne öffnenden Charakter." Positiv bewertet er hingegen, weitere Gastronomie mit einem Außenbereich anzusiedeln. Abschließend verweist Ebertz auf Stadtdirektor Georg Hudalla, der bei der letzten Versammlung des Gewerbevereins die Komplexität des Themas herausgestellt hatte. Er appelliert an die gewählten Vertreter von Rat und Stadt, "bei diesem wichtigen Thema mit dem Wissen und dem Hintergrund einer Gesamtstrategie" zu entscheiden.
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Isoliertes Einkaufen anstelle von "Shoppen und Verweilen"
Volksbankpläne: Gewerbeverein sorgt sich um Gesamtkonzept für Stadtmitte
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