Der barrierefreie Neubau über drei Geschosse erstreckt sich bogenartig zwischen bestehender Filiale und Aue. Die Anbindung erfolgt beidseitig. Während das Erdgeschoss dem Gewerbe vorbehalten ist, sollen auf der Etage darüber und unterm Dach bis zu 15 Wohnungen zwischen 45 und 100 Quadratmetern, mitunter als Penthouse, entstehen. Der Bereich vor der Ladenzeile soll nach Worten Florian Brandstetters eine autofreie "lebendige Zone des Verweilens" werden. Die Zeichnung skizziert eine Fleischerei, eine Bäckerei, eine Apotheke und Arztpraxen als Mieter. Die Planung sei aber flexibel und auch mit anderem Gewerbe – zum Beispiel einem Schuh- oder Textilgeschäft – denkbar, antwortete Meyer auf eine entsprechende Frage. Wie auch das Architektenduo betonte er, dass nichts zementiert sei. Senior Werner Brandstetter sprach zunächst von einer "Vision". Nördlich des Neubaus ist ein Gastronomiepavillon mit einer Bestuhlung bis auf den Amtsplatz geplant, wofür aber nicht die Volksbank als Investor auftreten wird. Die Anwesenden präsentierten ein positives Meinungsbild – zumindest unter Berücksichtigung einiger Punkte. Als Störfaktor rangierte auf den vorderen Plätzen der Filialbau selbst. Von einem "monolithischen Block" war die Rede. Der Volksbank müsse es gelingen, ein transparenteres Haus zu gestalten, forderte ein Zuhörer und erntete dafür lautstarken Applaus. Warum die Filiale nicht in den neuen Gebäudekomplex integriert werden könne, wollte ein anderer wissen. Vorstandsmitglied Meyer räumte ein: "Uns ist bewusst, dass das Gebäude kein Schmuckstück ist." Die Abriss-Neubau-Variante sei aber aus wirtschaftlichen Gründen nicht vertretbar. Er sicherte eine entsprechende Fassadenaufwertung zu, schließlich investiere die Bank gerade im sechsstelligen Bereich in die Rodenberger Filiale. Das Kuriosum des Abends: Die Straße rückseitig des neuen Komplexes verläuft nach jetziger Planung durch einen Garten. "Sie bewegen sich auf unserem Privatgrundstück, ist Ihnen das nicht bewusst?", empörte sich Gertraud Ziebandt. Die Besitzerin der betroffenen Fläche monierte eine fehlende Absprache. Stadtdirektor Georg Hudalla versuchte zu beschwichtigen: Die Zuwegung könne er sich auch als schmalere Einbahnstraße vorstellen, die bis hinters Rathaus verläuft. Auch der Planer versprach eine "galante" Lösung. Während Meyer und Baufachbereichsleiter Jörg Döpke das Bauprojekt als Attraktivitäts- und Frequenzsteigerung für die Innenstadt werteten, befürchtete Wolfgang Maasch das weitere Gewerbesterben auf der Langen Straße. Zudem verwies der örtliche Uhrenmacher auf Lärmbelastung durch Warenanlieferungen in den frühen Morgenstunden. Dort ausschließlich Wohnraum zu schaffen, wäre besser für Rodenberg. CDU-Politiker Erhard Steege zweifelte den Verweilcharakter an, "wenn man in der Außengastronomie auf Volksbank und Verwaltung schaut". Manchen waren auch die weiter ins Hinterland gerückten Parkflächen ein Dorn im Auge. Bis eine detaillierte Planung beginnen kann, dauert es aber noch. Döpke zufolge müssen Verwaltung und Volksbank zunächst einen Durchführungsvertrag in die entsprechenden Gremien einbringen. Erst danach könnten die Fachberatungen im Rahmen der Bauleitplanung beginnen. Dazu zählt auch das Thema Hochwasserschutz, da das Gebiet im gesetzlichen Überschwemmungsgebiet liegt. Foto: jl
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Der "monolithische Bau" stört in der Zeichnung
Infoabend: Bürger äußern sich tendenziell für die Volksbank-Pläne mit einigen Wenn und Aber / Rappelvoller Ratskeller
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