HÜLSEDE (al). Mal ist es zu viel Wind, mal zu wenig. Zum zweiten Mal in Folge fand das jetzt siebte Drachenfest der Kreisgruppe Deister-Sünteltal im Verband Wohneigentum (VWE) Niedersachsen bei herrlichem Sonnenschein statt. Doch das schlappe Lüftchen, das über der großen Wiese bei Hülsede sich bewegte, war einfach zu wenig. Nur vereinzelt stiegen Drachen in die Höhe. Drei kleine Freunde aus Apelern und Reinsdorf saßen missmutig im Gras. "Das macht keinen Spaß", beklagte sich Nils. Wenigstens zehn Versuche hätten sie unternommen, ihren kunterbunten Drachen steigen zu lassen. Doch immer wieder kam das federleichte Flugobjekt auf den Boden zurück: "Jetzt haben wir keine Lust mehr." Auch Ralf Kruse mühte sich redlich ab. Der zweite Vorsitzende des erstmals vertretenen Vereins "Hannover hebt ab" hatte schon früh einen 18 Quadratmeter großer Schlittendrachen in luftige Höhe bringen können. Nun wollte er an der langen Schnur auch eine lustige Pinguinfigur aufsteigen lassen. Doch die drei Meter große Puppe sackte immer wieder in sich zusammen. "Das war gestern Abend viel besser", berichtete der Wohnmobilbesitzer, der über Nacht am Veranstaltungsort geblieben war und schon bald nach seiner Ankunft die Winde über Hülsede nutzte. Die Hannoveraner freuten sich über ihre Premiere, während der Hamelner Verein "Sturmbremsen" seit jeher zu den Dauergästen zählt.
Organisator Reinhold Wingenbach vom Vorstand der Kreisgruppe Deister-Sünteltal machte trotz Flaute ein zufriedenes Gesicht. Die enttäuschten Kinder tröste er mit Süßigkeiten. Als Magnet erwies sich wieder einmal eine Hüpfburg. Dass die Erwachsenen sich an Speisen- und Getränkeständen vergnügten, sah er mit Genugtuung. Vorsichtigen Schätzungen zufolge hatten sich mindestens 500 Besucher eingefunden. Für eine Weile haben übrigens Ballons den Drachen den Rang abgelaufen. Ein Flugwettbewerb verspricht den jungen Absendern Preise für besonders weite Strecken. Foto: al