1. Jeder Song ein Unikat

    "Liz & Taylor" im Café Liuhidi

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    Lügde (afk). Der Name ist bemerkenswert markant: "Liz & Taylor" heißt das Duo, das für unverfälschte, handgemachte Musik in Minimalbesetzung steht. Jürgen Geppert und Petra Stief stammen aus Bottrop und sind vor allem in Nordrhein-Westfalen auf kleinen Bühnen und selbst in Wohnzimmern bei Privatkonzerten zuhause. Jetzt waren sie zum zweiten Mal nach einem "Bewerbungskonzert" als Vorgruppe der Hamelner Band "Claptomania" von Tom Freitag im letzten April erstmals mit einem eigenen abendfüllenden Programm im Café Liuhidi in Lügde zu Gast.

    Ihre Art der Musik will nicht "massentauglich" sein, dafür aber authentisch, wie Geppert und Stief bekunden. Beide haben ganz zivile Berufe, aber man spürt: die Musik ist für beide mehr als "nur" ihr Hobby. Groß geworden sind der 62-jährige Geppert und und die 51-jährige Stief mit den Rocksongs und Künstlern der 60er und 70er Jahre, die an diesem Abend im "Liuhidi" auch im Mittelpunkt stehen. Sie spulen jedoch kein vorgefertigtes Programm ab sondern lassen sich vielmehr gern von der Gesamtstimmung tragen und suchen danach die Titel aus. "Ach, lass uns jetzt mal eines unserer drei gefürchteten Medleys spielen", witzelt er schon mal und legt dann los. Mit seiner Akustik- Gitarre versteht er es wahrlich variantenreich und gekonnt umzugehen. Der Ausbilder in der Tischlereiabteilung im Frauen-Knast in Gelsenkirchen hat als Gitarrist einer Rockband aus Mülheim Jahrzehntelange Erfahrung und versteht es mit Instrument und Publikum umzugehen.. Zu lockeren Zwischenmoderationen gibt es in dem kleinen Lügder Szene-Café reihenweise die Welthits auf die Ohren des begeisterten Publikums, angefangen von Pink Floyd über The Police, Billy Joel, Procul Harum, Dirty Dancing und Gary Moore bis zu Nancy Sinatra oder Edith Piaf, mal in Englisch, mal in Italienisch oder auch Französisch, ob als Rock, Blues, Ballade, Country- oder als Popsong. "Liz & Taylor" haben diese Ohrwürmer, die in ihren Originalversionen zum Teil von großen Orchestern oder elektronisch verstärkten Bands eingespielt und bekannt wurden, für ihre Möglichkeiten und ihre Weise neu arrangiert. Es bereitet beiden dabei offensichtlich viel Spaß, nicht nur die Titel einfach nachzuspielen sondern diesen ein völlig neues, eigenes Gepräge zu geben. So ist nicht alles gleich bei den ersten Klängen aus Gepperts Gitarre als der Song erkennbar, als der er bekannt wurde und auch angekündigt ist - die beiden entwickeln die Titel selbst neu und speziell. Und das wird dann zu einem spannenden Hörgenuss, wenn die gelernte Krankenschwester Petra Stief, eine Autodidaktin in Sachen Gesang, mit ihrem beeindruckenden starken, zweieinhalb Oktaven umfassenden Sopran in den Titel einsteigt. Von ganz leise und warm-soulig bis rockig, von verspielt bis schneidend, unterstützt von sparsamer Gestik gibt sie jedem Song ein eigenes Gepräge – trotz eines eingeklemmten Rückennervs an diesem Abend. Das erlesene Publikum konnte sich nicht satthören an diesem Konzert und forderte drei Zugaben heraus, die "Liz & Taylor" auch gern erfüllten. Schon jetzt verpflichtete das Wirtsehepaar Klenner die beiden fürs kommende Jahr für einen weiteren Auftritt.

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