1. Koran liegt im Kreuzgang bereit

    Ausstellung mit "Gesichtern der Religionen" in Loccum eröffnet genauere Einblicke

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    LOCCUM (jan). "Gesichter der Religionen" sind im Kreuzgang des Loccumer Klosters zu sehen. Im evangelischen Kloster erzählen in dieser Ausstellung Menschen aus vielen Religionsgemeinschaften von sich, ihrem Glauben und ihrem Leben in Deutschland.

    Der Koran liegt offen aus im Kreuzgang des Loccumer Klosters. Ein Zettel weist daraufhin, dass diese deutsche Übersetzung sehr wohl auch von jedem angesehen darf, der kein Muslim ist. Berührungsängste sollen schließlich abgebaut werden. Wenige Meter neben dem Koran ist eine Thora ausgelegt. Selbstverständlich ist sie keine der wertvollen Schriftrollen, die in Synagogen die wirklichen Schätze sind. Die Anmutung eines solchen Papiers soll dem Betrachter aber dennoch klar werden. Mehr Verständnis füreinander schaffen und das über den Weg, Menschen anderer Religionen besser kennen zu lernen, Einblicke in ihre Gedanken, Gefühle und Lebenswelten zu bekommen – das ist der Hintergrund der Ausstellung. Christen und Juden, Muslime, Hindus und Buddhisten stellen sich vor. 20 Menschen haben sich porträtieren lassen und zu Interviews bereit erklärt, die nun die Ausstellung "Gesichter der Religionen" sind. Gemeinsam haben sie, dass sie alle Niedersachsen sind, schon lange Zeit dort leben und dass sie alle der Ansicht sind, es sei wichtig, einander zu respektieren. Bemerkenswert wird die Ausstellung auch dadurch, dass sie in Loccum gemeinschaftlich von vielen Institutionen präsentiert wird. Evangelische Akademie, Religionspädagogisches Institut, Predigerseminar und Kloster haben an einem Strang gezogen, um sie zu sich zu holen. Erreichen möchten die Veranstalter eine Auseinandersetzung mit der gar nicht einmal so neuen Vielfalt in Niedersachsen – denn schließlich wird kein einziger Flüchtling vorgestellt sondern ausschließlich Menschen, die hier bereits lange ihre Heimat haben. Als mit der Konzeption der Ausstellung vor fünf Jahren begonnen wurde, ahnte jedoch noch niemand, welche Aktualität dieses Thema erhalten würde. Zur Auseinandersetzung mit der Ausstellung sind insbesondere auch Schulklassen und kirchliche Gruppen eingeladen. Zu sehen ist "Gesichter der Religionen" bis zum 20. Oktober, 10 bis 18 Uhr, in der Loccumer Klosterkirche. Weitere Informationen und umfangreiches Material für Lehrkräfte sind auf www.gesichter-der-religionen.de hinterlegt. Zur Finissage der Ausstellung ist zusätzlich eine Diskussion geplant. "Interreligiöses Heimatwirrwarr?" wird das Thema am Donnerstag, 20. Oktober, 19.30 Uhr, im Kloster Loccum sein. An dem Gespräch zu den religionspolitischen Herausforderungen unserer Tage wollen sich die Leitungen der Evangelischen Akademie, des Religionspädagogischen Instituts sowie des Predigerseminars beteiligen. Foto: jan

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