1. Fraktionen streiten sich über die E.ON-Aktien

    CDU und Grüne wollen die Anteile am Energielieferanten verkaufen / Mehrheit lässt die Anträge jedes Mal abprallen

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    Der Rat der Samtgemeinde 
Nienstädt hat in seiner Sitzung am 17. Dezember 2015 als neue Zielgröße für einen Verkauf der Aktien E.ON SE einen Oberwert von 11,50 Euro pro Aktie und Unterwert von fünf Euro pro Aktie festgelegt. Dieser Beschluss hatte Gültigkeit bis zur Abspaltung des Tochterunternehmens Uniper SE. Die Entflechtung des Unternehmens und Abspaltung der Uniper SE ist zwischenzeitlich am 12. September durch Eintragung im Handelsregister und Platzierung der Aktien von Uniper SE an der Börse erfolgt. Die SPD, mit einer absoluten Mehrheit im Rat, spricht sich dafür aus, die Aktien von E.ON und Uniper trotz fallenden Wertes weiterhin zu halten. "Am besten eine Schlaftablette nehmen und wenn wir in ein paar Jahren zu dem Thema wieder aufwachen, sieht die Welt schon wieder gaz anders aus", heißt es von SPD-Fraktionsvorsitzenden Eckhard Ilsemann. Die Fraktion möchte also ganz gerne die Füße stillhalten und warten, dass Wert sich wieder in eine positive Richtung verändert. Von einem panikartigen Verkauf hält sie nichts. Anders die CDU und die Grünen, sie sehen mit großer Sorge, dass das Wertpapier seit der letzten Ratssitzung, wo sie das Thema ebenfalls auf den Tisch brachten, noch weiter gesunken ist. "Wir sind keine Broker, wir haben keine genaue Ahnung von der Börse. Wir sollten jetzt verkaufen, wo wir noch ein paar Cent mehr bekommen als vielleicht in ein paar Jahren." Die CDU stellte auch den Antrag, einen sofortigen Verkauf zu beschließen. Von 15 der 23 Ratsherren und -damen wurde dieser Vorschlag allerdings im Keim erstickt. Auch die Festlegung einer Untergrenze, an dem die Aktien verkauft werden sollen, wurde abgewiesen. Das "leidige" Thema, wie es am Abend immer wieder genannt wurde, wird sehr wahrscheinlich auch noch in Zukunft Thema in den Ratssitzungen bleiben. Ein weiterer Punkt ist die Investition in eine Müllverbrennungsanlage. Auch positionieren sich die Parteien klar, die SPD ist dafür, die CDU und die Grünen dagegen. "Müllverbrennung hat keine Zukunft", ist sich Friedrich Deventer von den Grünen überaus sicher. Vermehrt wird auf Recycling gesetzt, öffentliche Gelder in einen Wirtschaftszweig zu investieren, der mit der Zeit immer unwichtiger wird, sei daher nicht sinnvoll. Zudem nimmt die Gemeinde einen Kredit über 20 Jahre auf, um sich einen relativ geringen Anteil in der Firma zu sichern. Über die Dividendenausschüttung kann die Gemeinde große Gewinne einfahren und den Kredit abbezahlen. Schwankt die Ausschüttung allerdings, kann es passieren, dass weniger Geld in die Kassen gespült wird. Da bereits rund acht Millionen Euro an Krediten laufen, spricht sich die Opposition dafür aus, diese Investition nicht zu tätigen. Auch dieser Antrag wird mit einer deutlichen Mehrheit von der SPD abgelehnt. Des Weiteren will sich der Rat mit einer Resolution dem Bundesverkehrswegeplan entgegenstellen. Man habe sich für einen trassennahen Ausbau ausgesprochen, ob das jetzt so umgesetzt werde, steht noch immer in den Sternen, weiß Samtgemeindebürgermeister Ditmar Köritz. Mit der Resolution soll nochmals untermauert werden, dass vor allem der Lärmschutz für die Anwohner gewährleistet sein muss. Eine Veränderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Helpsen wurde ebenfalls beschlossen, die Parkmöglichkeiten beim Edeka Köpper sollen erweitert werden. Foto: gr

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an