Politische Unterstützung für Riepen vermisste etwa Ernst-August Gehrke. "Wir haben keinen, der hinter Riepen steht", ärgerte er sich und verwies auf versäumte Förderanträge und unnötige Verzögerungen im Dorferneuerungsprogramm. Stadtdirektor Mike Schmidt räumte zwar Versäumnisse ein, versicherte aber, er stehe hinter Riepen. Mögliche Förderungen seien nachträglich noch beantragt worden. Er bedauerte, dass vieles länger als erwartet dauere. Das gelte zum Beispiel auch für die immer noch auf der falschen Seite hängenden Fahrpläne am neuen Buswendeplatz. Für Unmut sorgten ebenso die braunen statt grünen Beete an Riepens westlicher Ortseinfahrt (Richtung Beckedorf). Schmidt gestand, dass das zweimal wöchentliche Gießen des Bauhofs bei den jüngsten Hochtemperaturen womöglich nicht ausgereicht hätte. Aber nicht nur das Verwelkte, sondern auch das Architektonische war manchem ein Dorn im Auge: "Es ist eine Frechheit, was dort abgeliefert wurde", fand ein Gast. Ein weiteres Thema war die wassergebundene Decke im Kurpark. Gerade mobilitätseingeschränkte Menschen hätten Schwierigkeiten, die unebenen Wege nach Unwetter oder großem Besucherandrang zu passieren. Auch Schmidt sah dringenden Handlungsbedarf: "Es ist eine Katastrophe, wie es jetzt nach dem Parkfest – so schön es auch war – aussieht." Einen Interessenkonflikt machte ein Anrainer im Steinbrink aus. Ein Teil der Straße sei noch gut in Schuss, der andere stark frostgefährdet. Bei der Kostenbeteiligung befürchtet er eine unterschiedlich starke Belastung der Bewohner. Eine Anliegerversammlung ist Schmidt zufolge bis November geplant. Bis zur Sanierung bleibt auch die Oberleitungslösung parallel zum Steinbrink für ein schnelles Internet als Provisorium bestehen. Apropos Straßen: Aus Sicht einiger Anwohner muss die Verwaltung im Wehrweg gegen Temposünder aktiv werden. Zudem behindere in der Einmündung in die Bürgermeister-Bellersen-Straße eine Hecke die Einsicht. Schmidt betonte, die Ortsteile in das anstehende Verkehrskonzept einbeziehen zu wollen. Auch "rasende" Landwirtschaftsfahrzeuge stießen einigen auf. Einiges sei in Riepen zwar "fürchterlich vernachlässigt" worden, fasste Erich Thies schließlich zusammen, das sei aber vergangen. Er wollte den Fokus lieber auf die Zukunft und die angeschobenen Projekte wie den Ausbau von Internet und Radweg gerichtet wissen. Foto: jl
-
Braune Beete sind den Riepern ein Dorn im Auge
Bepflanzung bis Infrastruktur: CDU-Stadtgespräch zeigt, wo der Schuh drückt / Verwaltung soll gegen Raser vorgehen
Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum