RODENBERG (ag). Wer vergangenes Wochenende ganz unbedarft zum Einkaufen in die Rodenberger Innenstadt kam, hat zunächst einen Schreck bekommen: Dutzende Feuerwehrmänner und -frauen sowie zahlreiche Feuerwehrfahrzeuge waren hier im Einsatz. In luftiger Höhe rettete die Feuerwehr eine regungslose Gestalt von einem Gerüst, löschte ein kleines Feuer am Rande des Amtsplatzes und nahm sogar ein Auto komplett auseinander. Doch keine Sorge, hier ist nichts Schlimmes passiert. Die Freiwillige Feuerwehr Rodenberg zeigte anlässlich ihres 112-jährigen Jubiläums ihr Können auf dem Amtsplatz. Nach vier Stunden war der Trubel wieder vorbei.
Die Rodenberger Feuerwehr hat zwischen 80 und 100 Einsätze im Jahr. Darunter fallen neben Feueralarm auch Verkehrsunfälle, besonders auf der A2 oder der B65, und Sonderdienste wie die Höhenrettung. Mit vier verschiedenen Übungen zeigte die Feuerwehr, wie breit ihre Rettungsdienste aufgestellt sind. Zunächst galt es, eine Person aus großer Höhe zu retten und sicher abzuseilen. Bei der zweiten Übung wurde ein Verkehrsunfall simuliert. Das Auto verlor nach und nach alle Türen, die B-Säulen und die Windschutzscheibe. Anhand einer Puppe wurde demonstriert, wie Menschen aus stark verbeulten und verformten Karosserien befreit werden. Die dritte Übung hatte es in sich: Ein kleines Feuer wurde am Rande des Amtsplatzes entfacht und anschließend von der Jugendfeuerwehr gelöscht. Als vierter Einsatz wurde ein Erste-Hilfe-Dienst nachgestellt. 20 ausgebildete Rettungsassistenten in den Reihen der Rodenberger Feuerwehr arbeiten den Rettungsdiensten zu. "Man kann eigentlich nur etwas falsch machen, wenn man nichts macht", gaben die Ersthelfer ihrem Publikum am Ende mit auf den Weg. Die Freiwillige Feuerwehr Rodenberg wollte damit natürlich auch auf die verschiedenen Einheiten aufmerksam machen und neue Mitglieder rekrutieren. Neben den Hilfeleistungen und dem Wissen, etwas Gutes zu tun, zeichnet die Feuerwehr insbesondere die große Kameradschaft aus. Wer Feuer gefangen hat, kann einfach zu den Übungsabenden dazu stoßen und sich informieren. Die Kinderfeuerwehr hat aktuell 25 Mitglieder im Alter von sechs bis zehn Jahren. Die Kinder trainieren montags um 17 Uhr. 35 Jugendliche bilden die Jugendfeuerwehr Rodenberg. Jeder zwischen 10 und 18 Jahren ist freitags um 16.30 Uhr zu den Treffen eingeladen. In der Einsatzabteilung sind 75 Erwachsene aktiv. Die Aktiven treffen sich in zwei Gruppen: Freitag ab 18.30 Uhr oder ab 20 Uhr. Wem der aktive Feuerwehrdienst nicht zusagt, ist gerne als förderndes Mitglied gesehen. Foto: ag