1. "Wir bezahlen nicht schlechter als die anderen Kliniken der Umgebung"

    Klinikum Schaumburg wehrt sich gegen die Vorwürfe des Marburger Bundes / Sorge bei Tarifverträgen

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    STADTHAGEN (ag). Überrascht und enttäuscht hat die Krankenhausprojektgesellschaft Schaumburg auf eine Pressemitteilung des Marburger Bundes Anfang September reagiert.

    Der Marburger Bund ist ein Berufsverband und eine Fachgewerkschaft für Ärzte in Deutschland. Der Bund äußerte seine Sorge über das Zusammenwachsen der drei Krankenhäuser Bückeburg, Stadthagen und Rinteln. Die Krankenhausprojektgesellschaft empfand diese und weitere Aussagen der Mitteilung als "Kehrtwende nach guten Gesprächen". So hieß es in der Mitteilung: "Das Vehlener Krankenhaus soll der Schwerpunktversorger in der Region Schaumburg werden. Dazu braucht es wettbewerbsfähige, attraktive Arbeitsbedingungen. Sonst wird es nicht gelingen, die notwendigen ärztlichen Fachkräfte zu gewinnen beziehungsweise zu behalten", mahnte Hans Martin Wollenberg, Vorsitzender des Marburger Bundes Niedersachsen. Achim Rogge, Sprecher der Geschäftsführung der Krankenhausprojektgesellschaft, und Chefarzt Lutz Dammenhayn konnten diese Bedenken nicht nachvollziehen. "Wir bezahlen nicht schlechter als die Kliniken der Umgebung", sagte Rogge. Besorgnis äußerte der Marburger Bund zudem über die zwei verschiedenen Tarifverträge. Der Tarifvertrag des Marburger Bundes ist der "Tarifvertrag für Ärzte im Bereich der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände" (TV-Ärzte/VKA). Der VKA gilt in Stadthagen und Rinteln. Der Tarifvertrag Diakonie Niedersachsen (TV DN) gilt in Bückeburg. "Im neuen Klinikum wird keine Berufsgruppe schlechter verdienen als vorher", versicherte Rogge. Die unterschiedlichen Entgelte sollen ausgeglichen werden, um für faire und vergleichbare Arbeitsbedingungen zu sorgen. Den Mitarbeitern, die aus Bückeburg ans Klinikum Schaumburg wechseln werden, soll deshalb eine pauschale Zulage angeboten werden. Diese Zulagen stehen noch in Verhandlung. Die Krankenhausprojektgesellschaft wünscht sich eine Einigung mit dem Marburger Bund. Der Marburger Bund gilt als Vertrauenspartner vieler Ärzte. Wenn der Marburger Bund seine Zustimmung verweigert, würde die Krankenhausprojektgesellschaft ihre Vorschläge den Mitarbeitern in Einzelgesprächen unterbreiten. Auch deshalb würde eine Entscheidung, die der Marburger Bund mit trägt, für mehr Transparenz sorgen.

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