REHBURG (r). Mehrere Zentimeter dicke Eichenbohlen, mit Nut und Feder dicht aneinandergefügt und in den Gewässergrund des Südbachs gerammt, sollen Überflutungen in Rehburg dauerhaft verhindern. Die Eichenkonstruktion des Kreisverbands für Wasserwirtschaft ersetzt einen Vorgänger aus Nadelholz, der schon nach wenigen Jahren schadhaft war.
Rehburg liegt zwar fernab der Weser, doch Hochwassergefahr besteht trotzdem. Das hängt mit der viele Jahrzehnte zurückliegenden Entwässerung der Moorgebiete am Westufer des Steinhuder Meeres zusammen, erklärt August Lustfeld, Geschäftsführer des Kreisverbandes für Wasserwirtschaft. Dahinter steckte seinerzeit der Wunsch, landwirtschaftlich nutzbare Flächen zu gewinnen. Das ist auch gelungen – doch es hatte seinen Preis: "Durch die Entwässerung des Moores senkte sich der Boden. In manchen Bereichen um mehr als einen halben Meter!" Außerdem musste das dem Moor entzogene Wasser ja irgendwo hin – also legte man damals ein völlig neues Gewässer an: den Südbach. "Das ist der Vorfluter. Dort hinein münden die Zuggräben, die das ehemalige Moor entwässern." Andererseits sollte aber das "Meer" selbst auch nicht trocken fallen. Um den durch die Urbarmachung wegfallenden Wassernachschub für den See auszugleichen, wurden zwei Gräben – der Winzlarer Grenzgraben und der Windhorngraben – ins Steinhuder Meer umgeleitet. Realisiert wurde das mit Dükern, mit denen der Südbach die Gräben in großen Stahlrohren über- oder unterquert. Damit war das Problem aber nicht gelöst. Denn gerade wenn es viel geregnet hatte, führte der Südbach so viel Wasser, dass ein Starkregen zu Überflutungen geführt hätte. Eine weitere Grundwasserabsenkung ist aus Naturschutzgründen nicht gewollt, im Gegenteil. Also sorgte der Kreisverband für eine Verbindung zwischen Südbach und Meerbach und installierte das – jetzt erneuerte – Drosselbauwerk. Das sorgt dafür, dass von den fünf Kubikmetern Wasser pro Sekunde, die bei Hochwasser über den Südbach abfließen, drei Kubikmeter in den Meerbach abgeschlagen werden. Überflutungen in der Ortslage sind nach Überzeugung August Lustfelds damit ausgeschlossen. Die grundsolide Ausführung in Eiche soll sicherstellen, dass in punkto Wasserführung dauerhaft Ruhe herrscht: "In den nächsten 20 Jahren wird sich damit niemand befassen müssen." Foto: privat