LINDHORST (bt). Dass in Lindhorst vermehrt Radfahrer Bürgersteige als Radwege benutzen, macht den Verantwortlichen Sorge. Insbesondere der Bürgersteig der Bahnhofstraße zwischenBahnhof und der Lüdersfelder Straße wird verstärkt fälschlich als Radweg benutzt. Ein Schild an der Einmündung der Lüdersfelder Straße weist ausdrücklich darauf hin, dass es sich um einen Fußweg, keinen Radweg handelt. Mehrfach hat der Senioren- und Behindertenbeirat der Samtgemeinde auf das Problem hingewiesen. Jetzt erörterten Vertreter der Gemeinde, des Beirats und der Gewerbetreibenden die Situation bei einem Ortstermin mit den Beamten des Lindhorster Polizeireviers. Lindhorsts Bürgermeister Hans-Otto Blume beklagte, dass die Benutzung des Gehwegs durch Radfahrer, darunter sehr oft Pendler zum Bahnhof, aber auch ausländische Mitbürger, häufig zu kritischen Situationen führe. Noch sei aber nichts Ernsthaftes passiert. Für den Handel– und Gewerbeverein unterstrich Torsten Schmidt, dass es in hohem Maße für Kunden gefährlich sei, unbedacht nach einem Einkauf aus einem der Geschäfte herauszutreten, da die Gefahr bestehe, dann von einem Radfahrer auf dem Gehweg angefahren zu werden. Die Anzahl der Radler, die den Bürgersteig missbrauchen, sei stark angestiegen, stellte Gemeindedirektor Jens Schwedhelm fest. Beiratssprecher Manfred Völker berichtete davon, dass es beinahe zu einem Unfall gekommen sei, als ein Radler sich mit lautem Klingeln den Weg auf dem Gehweg frei machen wollte. Eine Person, die sich mithilfe eines Rollators vorwärts bewegte, habe sich so erschrocken, dass sie beinahe gestürzt sei. Die anwesenden Polizeibeamten Helmut Dornbusch und Wilfried Gellermann berichteten, ihnen sei bisher kein Unfall bekannt. Auch sei bislang noch keine Beschwerde eingegangen. Sie machten darauf aufmerksam, dass Kinder bis zu acht Jahren bei der Nutzung eines Rades auf dem Bürgersteig fahren müssen.
Die Gruppe war sich einig, dass das Problem verstärkt angegangen werden soll, indem Informationen zur Verfügung gestellt werden. Auf diese Weise sollen Radfahrer für das Problem sensibilisiert und über richtiges Verhalten im Straßenverkehr aufgeklärt werden. Dafür soll ein spezieller Handzettel entworfen und verteilt werden. Ebenfalls wird auf die rechtlichen Konsequenzen des Fahrens auf dem Bürgersteig hingewiesen. Die Polizei wird regelmäßig vor Ort sein und kontrollieren. Die Beamten unterbreiteten den Vorschlag, auf dem Fußweg der Bahnhofstraße nahe dem Bahnhof ein Sperrgitter aufzustellen, um auf diese Weise die Radler zu veranlassen, sich mit ihrem Gefährt in den Straßenverkehr einzufädeln. Es wird zudem überlegt, Flüchtlinge bei einem Treffen im Café International über das richtige Verhalten im Verkehr bei der Nutzung eines Fahrrades zu unterrichten. Foto: bt