1. Aus drei mach eins - eine Fusion

    Volksbanken Nienburg, Aller-Weser und Steyerberg planen Fusion / Die Verantwortlichen wollen Wirtschaftlichkeit stärken

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    MARKLOHE (mk). Die Volksbanken Nienburg, Aller-Weser und Steyerberg wollen fusionieren – das haben die Vorstandsmitglieder in einer Pressekonferenz bekannt gegeben. Wenn die Vertreterversammlung im Mai kommenden Jahres zustimmt, dann entstünde ein Institut mit einer Bilanzsumme von rund 1,8 Milliarden Euro und 460 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. "Eine Entscheidung, die zukunftsweisend ist", so Wolfgang Dreyer, Volksbank Aller-Weser.

    Noch steht die Fusion ganz am Anfang, zurzeit werden die Beschlussgrundlagen für die Vertreterversammlung geschaffen. Rückwirkend zum 1. Januar 2017 soll die Verschmelzung dann beschlossen werden. Drei Gründe nannte Joachim Meyer, Volksbank Nienburg, für die geplante Fusion: Eine immer stärker zunehmende Regelwerk, ein Ertragsrückgang im Kerngeschäft aufgrund des Null-Zins-Niveaus und eine stärkere Nachfrage nach der digitalen Bank. Die Bankenwelt, so Meyer, werde immer stärker durch neue Regeln und Vorschriften belastet. Um die Anforderungen zu bewältigen sei mehr Personal nötig. Zudem würde sich die Zinspolitik der EZB negativ auf die Ertragslage auswirken, da sei es dringend notwendig, neue Möglichkeiten zu finden. "Wir wollen auch unsere Wirtschaftlichkeit stärken", so Markus Strahler, Volksbank Nienburg. Und dann sei da noch das veränderte Kundenverhalten. Beratung in der Filiale, aber Bankgeschäfte online – das sei der aktuelle Trend. Holger Hinrichs, Volksbank Steyerberg, betonte gleichzeitig, dass weitere Filialschließungen nicht der einzige Weg sein können, Kosten zu reduzieren. Mit der Verschmelzung wollen die Volksbanken den zu erwartenden Einbrüchen und Veränderungen frühzeitig begegnen. Und eine größere Bank biete neue Chancen. Durch Synergien könnten neue Bereiche wie zum Beispiel für die Landwirtschaft entstehen. Da gerade die Regionalität der Volksbanken ein Erfolgsgarant ist, soll dieses Konzept auch nach der Fusion Bestand haben. "Eine große Regionalbank zwischen den Oberzentren", ist laut Stefan Ullmann, Volksbank Weser-Aller, das Ziel. Und zwar jetzt, da alle drei Banken wirtschaftlich gut dastehen. Die Dividenden der Häuser liegen zwischen fünf und sieben Prozent, Aller-Weser weist eine Bilanzsumme von 675 Millionen, Steyerberg von 400 Millionen und Nienburg von 630 Millionen Euro auf. "Wir stehen ertragsstark da und können die Fusion ohne Druck durchführen", so Elmar Eich, Volksbank Aller-Weser. Betriebsbedingte Kündigungen werde es nicht geben. "Gemeinsam sind wir noch stärker", machte Dreyer abschließend deutlich. Das Geschäftsgebiet der neuen Volksbank, die noch keinen Namen hat, wird von Kolenfeld bis Etelsen reichen und den Landkreis Nienburg einschließen. Foto: mk

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an