WUNSTORF (tau). Ein Schulhund, wo gibt es denn sowas? In der Evangelischen IGS seit diesem Schuljahr. Der treue Freund heißt Teddy und besucht regelmäßig die 8c. Seine Aufgabe ist, einfach da zu sein und ein Stück weit für Ausgeglichenheit in der Klasse zu sorgen. Denn Hunde reagieren sensibel auf Stimmungen und Gefühle, vermitteln aber auch Sicherheit, Nähe und Geborgenheit. So geht Teddy durch die Reihen. Die Schüler dürfen ihn streicheln, manchmal auch mit ihm kuscheln, wenn es ihnen mal nicht so gut geht. "Das Interessante ist aber", sagt Klassenlehrer Jannes Müller, "dass die Schüler nicht abgelenkt werden, sondern gedanklich dabei bleiben und dem Unterricht folgen." Vor allem am Nachmittag gelinge es, allein durch die Anwesenheit des Hundes, die Ruhe und Konzentrationsfähigkeit zu erhalten. Am Anfang waren alle skeptisch, doch es funktioniert, sagt Müller.
Natürlich gelten Regeln, wenn Teddy zu Besuch ist. "Wir dürfen nicht so laut sein", erklärt ein Schüler. Denn Lärm bedeutet Stress für den Hund. Essen irgendwo herumstehen zu haben, ist auch tabu, kippeln ebenfalls. Als Nebendarsteller hat Teddy seine Klasse damit im Griff und sorgt dafür, dass sich die Schüler an bestimmte Verabredungen halten und Rücksicht genommen wird. Teddy ist aber nicht allein im Klassenraum. Schulbegleiterin Elke Flegerbein ist die Bezugsperson. Ihr gehört der Appenzeller Sennenhund. Sie hat mit ihm eine spezielle Ausbildung und Prüfung durchlaufen. Das Besondere an dem Konzept Schulhund ist die tiergestützte Pädagogik und damit die Wechselwirkung zwischen Mensch und Tier. Hunde begegnen Menschen vorurteilsfrei. "Der Hund hört zu und fragt nicht, er versteht alles und verrät nichts", sagt Elke Flegerbein. Ein speziell ausgebildeter Hund erreicht dann auch Kinder, die sich oft zurückziehen, soziale Kontakte meiden oder ängstlich sind. Ein Schulhund ist daher auch mit Blick auf Inklusion ein guter Helfer. Nicht jeder Hund kann eine so schwierige Aufgabe übernehmen. Er muss selbst ein ausgeglichenes Wesen haben, aber auch belastbar sein. Denn der Einsatz in einer Schule unter so vielen Menschen ist für einen Hund richtig schwere Arbeit. Regelmäßige Pausen sind daher zur Erholung Pflicht, aber auch ein Rückzugsort, an dem der vierbeinige Helfer ungestört ist, muss vor Ort vorhanden sein. Maximal zwei Tage in der Woche nimmt Teddy am Unterricht teil, dann hat er sein Arbeitspensum erreicht. Die Schule ist von dem Konzept überzeugt. So kommt in einer 5. Klasse ebenfalls ein Schulhund zum Einsatz. Foto: tau