LOCCUM (jan). Nur ein einziges Foto ist je gemacht worden, auf dem alle vier Kinder der Familie Sievers zu sehen sind. Seine Mutter habe diese Aufnahme gerne haben wollen, sagt Eberhard Sievers. Damals, zur Taufe des jüngsten Kindes. Im April 1945 war das. Wenige Wochen darauf fiel Sievers ältester Bruder im letzten Jahr des Zweiten Weltkrieges. "Mutterkreuz und Heldentod"– so der Titel des jüngsten Buches von Eberhard Sievers – beides kam in einem Jahr auf die Familie zu.
Dieses Buch sei beides, sagt Sievers, Autobiografie und Roman. Das romanhafte betont er. Denn wenn er sein Buch auch auf seinen eigenen Erinnerungen an das Jahr 1944 aufgebaut hat, so sind doch etliche Namen verändert, einige Charaktere frei erfunden und die Dialoge – nun, die habe er entwickelt, um seine Intention zum Schreiben dieses Buches zu untermalen. Wie das Leben in einer Familie in Deutschland in Kriegszeiten war, das wollte er darstellen. Wollte die andere Seite jenseits der Front zeigen. Den Kampf, der auch zu Hause in den schweren Zeiten geführt werden musste, und einen Einblick in die Denkweise derjenigen geben, die das damals erlebten. In seiner Autobiografie, die er vor einigen Jahren bereits herausgegeben hat, sind viele der Ereignisse, die er nun beschreibt, bereits enthalten. Genau dieses eine – prägende – Jahr wollte er aber noch genauer in den Blick nehmen. Er habe versucht, sich in seine Eltern, die er als Mitläufer bezeichnet, hineinzuversetzen. Und er habe diese Geschichte für seine Enkel erzählen wollen, für die die Kriegsjahre, wie er sagt, unvorstellbar seien. Sieben Enkelkinder hat er, das jüngste von ihnen ist 13 Jahre alt – so alt wie Sievers war, als das Jahr 1944 geschrieben wurde. Heute ist er 86 Jahre alt und lebt in Loccum. Sein Roman "Heldentod und Mutterkreuz" spielt im niedersächsischen Gronau, wo er aufwuchs. Eberhard Sievers Buch "Heldentod und Mutterkreuz" ist im Verlag "novum premium" erschienen und als Hardcover oder auch als eBook erhältlich. Die gedruckte Ausgabe kostet 16,40 Euro. Foto: jan Roman mit autobiografischen Zügen: Eberhard Sievers mit seinem neuen Buch.